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100 Jahre Griechen in Görlitz

Ein neues Kapitel deutsch-griechischer Geschichte spielte sich jetzt ganz nebenbei in Görlitz ab: Für eine Woche waren 18 griechische Schüler (8. Klasse) aus Kreta mit zwei Lehrerinnen und einem Dolmetscher in Görlitz und trafen auf Schüler (9. und 10. Klasse) und Lehrer des Augustum-Annen-Gymnasiums. Finanziert durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gab es eine Schülerbegegnung, die im April nächsten Jahres eine Fortsetzung auf Kreta finden soll.
Foto: Carsten Riedel, Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V.

Foto: Carsten Riedel, Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V.

Spannend schon in der Vorbereitung – finden sich Eltern, bei denen die Schüler wohnen können? Was machen wir mit ihnen? Werden sie sich verständigen können? Reichen die Englischkenntnisse? Wie bringen wir ihnen die 100-jährige Geschichte bei? Alles ging gut. Anfängliche Verständigungsschwierigkeiten wurden schnell abgebaut, griechische und deutsche Grüppchen mischten sich zusehends. Dank eines Workshops mit dem in Berlin lebenden Schriftsteller Gerassimos Alexatos, der in Görlitz keine Unbekannter ist, konnte Geschichte verständlich vermittelt werden. Auch die Spurensuche in Zgorzelec und auf dem Städtischen Friedhof diente dem Verständnis für das, was vor 100 Jahren geschehen ist. Die Begegnung mit einer Nachfahrin der Griechen, die ihre Geschichte sofort auf Deutsch und Griechisch erzählte, beeindruckte Schüler und Lehrer. Im Ergebnis der Schülerbegegnungen soll eine Internetseite entstehen, auf der man über die Geschichte der Griechen in Görlitz erfahren kann. Übrigens: Im September jährte sich die Ankunft der Griechen in Görlitz zum 100. Mal. Kleinere und größere Zeitungen, Radio und Fernsehen hatten über das Ereignis berichtet. In Zgorzelec wurde eine Stele eingeweiht und beim Altstadtfest gab es im Rathausinnenhof einen griechischen Abend mit viel Geschichte, Film … und für den, der wollte, auch Ouzo. (PM/E. Mühle, Eigenbetrieb Städtischer Friedhof GR)    


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