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Spektakulärer Eingriff am Elbe-Elster Klinikum

Herzberg. Am 21. Januar kam ein Patient zu einem besonderen endoskopischen Eingriff in das Elbe-Elster Klinikum in Herzberg. Ihm wurde ein vier Zentimeter langer Bohraufsatz aus der Magenwand und der Leber entfernt.
Prof. Dr. Reinehr, Patient Steffen Eichhorn, Schw. Doreen Moreno, Schw. Karolin Runke.   Foto: S. Henschel

Prof. Dr. Reinehr, Patient Steffen Eichhorn, Schw. Doreen Moreno, Schw. Karolin Runke. Foto: S. Henschel

Bild: S. Henschel

Doch was steckt hinter der Geschichte? Der Patient, Steffen Eichhorn aus Elsterwerda, hat sich im November 2024 wegen Magenschmerzen bei seinem Hausarzt vorgestellt. Nach der hausärztlichen Untersuchung mit Ultraschall bestand der Verdacht auf eine Gallenerkrankung, woraufhin dem Patienten eine Computertomographie (CT) empfohlen wurde. Bei diesem CT-Termin am 12. Januar kam es dann zu der unglaublichen Entdeckung. Ein vermeintlicher Fremdkörper steckt in der Magenwand und in der Leber. Eine Magenspiegelung wurde empfohlen.

»Nach den Magenschmerzen im November habe ich keine Beschwerden oder Schmerzen mehr gehabt«, berichtet Herr Eichhorn. Umso unglaublicher ist es für ihn und das behandelnde Krankenhauspersonal, dass ein vier Zentimeter langer Bohraufsatz, den Prof. Dr. Reinehr ihm nach dem Eingriff zeigt, in seiner Magenwand gesteckt hat. Wie genau der Bohraufsatz in seinen Magen gelangt ist, ist für den Patienten unerklärlich. »Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist und kann auch keine Vermutungen aufstellen«, erzählt Steffen Eichhorn. »Wir hatten bereits Fälle, bei denen beispielsweise Stecknadeln oder Haarklammern verschluckt wurden, aber ein Bohraufsatz, der die Magenwand bis in die Leber hinein durchspießt, war auch für uns eine nicht alltägliche Überraschung«, berichtet Prof. Dr. Reinehr.

Bei dem Eingriff führte Prof. Dr. Reinehr zunächst mit dem Team des Endoskopiezentrums eine Magenspiegelung durch, um sich ein Bild der Situation zu machen. Das Ende des Fremdkörpers ragte nahe des Magenausgangs noch ein kleines Stück in das Mageninnere hinein, so dass dieser endoskopisch mit einer Fremdkörperfasszange geborgen werden konnte. Der Defekt in der Magenwand wurde mit Clips verschlossen und der Bohraufsatz mithilfe einer Schutzhülle geborgen, um Magen, Speiseröhre und Rachen nicht zu verletzten. Der Eingriff verlief komplikationslos.

Nach dem endoskopischen Eingriff musste der Patient eine Nacht zur Überwachung im Krankenhaus bleiben und konnte am nächsten Tag komplikationsfrei, gut gelaunt und mit einer unglaublichen Geschichte aus dem Krankenhaus entlassen werden. Am Elbe-Elster Klinikum ist man froh, dass dieser Fall so gut ausgegangen ist und wünscht ihm alles Gute.


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