Runde Klemmeisen höchst selten präsent
Wo die Einen nicht mal wissen, was ein Klemmeisen ist, kommen andere Besucher stolz mit einem dieser geschmiedeten Schmuckstücke zum Backen. Eingeladen waren Helfer und Verkoster zugleich. Einer der ersten vor Ort war Siegfried Laurig aus Osteroda. Mit seinen 87 Jahren wollte er es sich nicht nehmen lassen, selbst sein Klemmeisen aus der Familie ins Feuer zu halten. Auch wenn es aus dem Jahre 1841 stammte und mit Spruch versehen war, zählte es zu den rechteckigen Formaten. Gesucht wurde 2024 das größte Runde Klemmeisen. Viele freiwillige Bäcker kamen zum Markt, um bei der Aktion mit zu Helfen. Dazu zählte auch Gudrun Hubert aus Werchau oder auch Gunter Gesper. »Ich bin zum ersten Mal dabei. Mein Eisen ist ein Dachbodenfund im Hause meines Freundes«, verrät der Falkenberger und zeigt Spaß beim Erproben. Mit dabei auch Ludwig Eger und Maximiliane Maier, die beide nur zu schauten und Verkosteten. Fleißig Unterstützung boten die beiden Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Marcus Mörseburg und Sebastian Krüger, die zum Teil ebenfalls erste Erfahrungen beim Backen sammelten. Horst Däumichen aus Knippelsdorf stellte seine Sammelwerke nicht nur zur Schau und erklärte viele Inhalte auf den einzelnen Klemmeisen, sondern konnte auch das Größte runde Exponat mit 23,8 Zentimeter aus dem Jahr 1956 vorweisen. Er bekam von Ralf Zwiebel, einen Geschenkkorb mit köstlichen Leckereien übergeben. Horst Krüger aus Kolpien bei Dahme brachte ein rundes Klemmeisen von 1937 vorbei. Mit 23 Zentimeter war das Ergebnis nur ein paar Millimeter weniger. Er durfte sich über einen Tannenbaum von Volkmar Tietze freuen. Sowohl Ralf Zwiebel von der gleichnamigen Grillhütte, der den Teig eingerührt hatte, also auch seine Töchter Laura und Paula, sorgten dafür, dass die Klemmeisen befüllt und geleert wurden. Gisela und Horst Gutsche, sie legen gemeinsam 176 Jahre in die Waagschale, kommentierten ihre Verkostung so: »Wir haben noch nie so gebacken, aber es schmeckt hervorragend!«
Auch wenn es der Wettergott nicht so gut mit den Initiatoren meinte und es sowohl am Samstag als auch am Sonntag Nachmittag leicht nieselte, flackerte das Feuer in den großen Schalen und zog immer wieder Besucher an. Der Erlös aus der Gemeinschaftsaktion vom WochenKurier, dem Herzberger Gewerbeverein sowie Zwiebels Grillhütte wird dem Herzberger Feuerwehrnachwuchs bald übergeben.