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Adelskultur in Doberlug entdecken

Doberlug-Kirchain. Das Museum Schloss Doberlug bittet am 16. April und zu weiteren Terminen zur Kostümführung.

Joachim Martin Falbe (1709-1782) - Anna Elisabeth Louise von Brandenburg-Schwedt (1738-1820), Prinzessin Ferdinand von Preußen um 1755 - Öl auf Leinwand. Sammlung Dohna-Schlobitten in Doberlug. Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Joachim Martin Falbe (1709-1782) - Anna Elisabeth Louise von Brandenburg-Schwedt (1738-1820), Prinzessin Ferdinand von Preußen um 1755 - Öl auf Leinwand. Sammlung Dohna-Schlobitten in Doberlug. Eigentum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, erworben mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.

Bild: MVEE/Andreas Franke

Kaum jemand kann Geschichte(n) über den Adel so gut erzählen wie Kammerzofe Annette oder Kammerjunker Michael aus Schloss Doberlug. Bei einer Kostümführung berichten sie von der über Jahrhunderte zurück reichenden Vergangenheit der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten. Besucher hören von den Anfängen der Dohnas im heutigen Sachsen, von ihrem Aufstieg zu einer der bedeutendsten Adelsdynastien Preußens und ihrem Stammsitz, dem prächtigen Schloss Schlobitten im ehemaligen Ostpreußen. Aber auch die Flucht der Familie aus Ostpreußen im Jahr 1945 und die Rettung vieler Menschen und Kunstschätze wird geschildert.

Immer wieder berichten Kammerzofe oder Kammerjunker vor erlesenen Gemälden und kostbaren Möbeln, prachtvollem Tafelgeschirr oder beeindruckenden Waffen Anekdoten aus dem Leben der traditionsreichen Adelsfamilie. Außerdem erklären sie die Bedeutung des Adels im Barock und verweisen auf die einflussreichen Ämter der Dohnas bei vielen Herrscherfamilien Europas, insbesondere bei den Statthaltern der Niederlande und dem preußischen Königshaus.

Als Mitglieder eines adeligen Haushalts wissen sie am besten, wie der Lebensalltag einer Adelsfamilie aussah, wie man wohnte und sich selbst inszenierte, wie und was gegessen wurde, welche Umgangsformen gepflegt wurden und welchen Vergnügungen man nachging. Doch waren Adelsfamilien letztendlich nicht vor den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts gefeit. Und so erzählen Kammerzofe und Kammerjunker vom Verlust der adeligen Privilegien nach dem Ersten Weltkrieg und den Untergang von Schloss Schlobitten am Ende des Zweiten Weltkriegs.

Die Führung findet im historischen Kostüm statt und wird abwechselnd vom Kammerjunker Michael und von der Kammerzofe Annette durchgeführt. Termine sind am 16. April, 14. Mai, 11. Juni, 16 Juli., 13. August, 17 September. sowie am 15. Oktober jeweils um 17Uhr. Aufgrund der begrenzten Personenzahl wird um Voranmeldung unter Tel. 035322/ 688 85 20 oder museum-schlossdoberlug@lkee.de gebeten. Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro.


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