Jürgen Weser

Es geht nicht ohne Kasper und Puppenspiel

Frankena. Karin Heym feiert in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag und 60-jähriges Bühnenjubiläum.

Für Musemsleiter Ralf Uschner ist Karin Heym eine wichtige Partnerin, um das Puppentheater in Elbe-Elster zu präsentieren.

Für Musemsleiter Ralf Uschner ist Karin Heym eine wichtige Partnerin, um das Puppentheater in Elbe-Elster zu präsentieren.

Bild: Jürgen Weser

Sie kann nicht ohne Kasper und ohne Puppenspiel. Am 6. April feiert Karin Heym ihren 80. Geburtstag und begeht in diesem Jahr 60 Jahre Bühnenjubiläum als Puppenspielerin. Das bedeutet für die engagierte Frau, die seit 1998 im Doberlug-Kirchhainer Ortsteil Frankena lebt, weiter Unruhestand, den sie genießt.

»Das Puppenspiel ist für mich Herzensangelegenheit und ich habe viel Freude daran«, beschreibt Karin Heym ihre Faszination. Ihr Lebenslauf und ihr Wohnumfeld im Vierseitenhof in Frankena belegen das. Mit 18 Jahren lebt Karin Heym, damals Karin Hannemann, in Cottbus als Kindergartenerzieherin. Zwei Jahre später startet sie als Gründerin und künstlerische Leiterin der »Amateurpuppenbühne Cottbus«. Sie schließt die Spezialschule Puppenspiel 1979 als Regisseurin für Puppentheater ab, ist Theaterleiterin und Puppenspielerin der Puppenbühne »Regenbogen« Cottbus von 1977 bis 2010, sie führt Regie und schreibt Puppenspieltexte. Außerdem entwirft und baut Karin Heym Theaterpuppen für die Puppenbühne »Regenbogen« und für ihre eigene Puppenbühne. »Es macht mir einfach Spaß welche zu bauen«, erklärt Karin Heym ihre Leidenschaft. Viele davon kann der Besucher in Karin Heyms Heimstatt in Frankena in Augenschein nehmen. Dazu gehört auch der »Frankenaer Mühlenkobold« als Maskottchen für ihr Heimatdorf, wo sie aktives Mitglied im Frankenaer Dorfverein »Wir in Frankena« ist. Auch ihre zweite Liebe neben dem Puppentheaterspiel hat sie aus Cottbus nach Frankena gezogen: ihre Liebe zu Pferden. Dazu gehört ihr Reitpferd Encina del Gavilan.

Mit ihrem Umzug nach Frankena hat sie ihre Liebe zum Puppenspiel mit in die Region gebracht. Geholfen haben ihr dabei das vom EE-Kulturamt jährlich inszenierte Internationale Puppentheaterfestival und die Aktivitäten von Museumsleiter Ralf Uschner, der das Bad Liebenwerdaer Museum zum Mitteldeutschen Marionettentheater-Museum entwickelt hat. »Karin Heym ist ein Glücksfall für uns mit ihren vielen Aktivitäten«, schwärmt er, weshalb er ihre Ehrung mit dem Elbe-Elster Kulturpreis in der Kategorie Kunst 2022 unterstützt hat. Bereits 2016 wurde sie mit der Ehrenmedaille der Stadt Cottbus ausgezeichnet. Zu Karin Heyms Aktivitäten gehört 2011 die Gründung der Amateur-Puppenspielergruppe »Klimperklein« an der Volkshochschule Finsterwalde und die Übernahme der AG Figurentheater an der Ganztagsschule Rückersdorf. Professionell betreibt sie die Puppenbühne »Regenbogen-mobil« gemeinsam mit ihrer Tochter Franziska. In ihrem Repertoire befinden sich Stücke für Kinder verschiedener Altersstufen. »Ich habe stets Ideen für neue Stücke«, erzählt Karin Heym, »aber das sind meist zu viele«, schmunzelt sie. Kontakte zu Menschen sind für Karin Heym wichtig, so ist sie neben ihren Puppenspieleraktivitäten Mitglied vom Förderverein Schloss Doberlug, von Gut Saathain und im Verein »Cottbus – Freunde und Förderer des Puppenspiels«.

»Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden – sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen«, ist ein Lieblingsmotto von Karin Heym. Deshalb werden sie und ihr Kasper mit Blick auf den 80. Geburtstag nicht alt, denn Auftritte in Schulen und beim Elbe-Elster Puppentheaterfestival im September mit ihrer Puppenbühne »Regenbogen« stehen ebenso auf dem Programm wie die Arbeit mit der Amateur-Puppenspielgruppe »Klimperklein«. Am 6. April darf mit einem Glas Rotwein als Karin Heyms Lieblingsgetränk auf ihr Wohl angestoßen werden.


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