Bernd Witscherkowsky

ABC-Alarm im Landkreis

Elbe-Elster. Seit Montag heißt es für 322.000 junge Brandenburger wieder: Mappe packen, Wecker stellen, Brotbüchse schnappen und ab zum Bus. Unter ihnen auch 25.000 frisch eingeschulte Mädchen und Jungen.
Einer der Zuckertütenbäume stand am Samstag auch in der Berggrundschule Doberlug-Kirhhain. Für BM-Vize Fred Richter, Klassenleiterin Elke Eichstädt und Schulleiterin Heike Weißenborn (v.l.) einer von vielen Höhepunkten im Schuljahr.

Einer der Zuckertütenbäume stand am Samstag auch in der Berggrundschule Doberlug-Kirhhain. Für BM-Vize Fred Richter, Klassenleiterin Elke Eichstädt und Schulleiterin Heike Weißenborn (v.l.) einer von vielen Höhepunkten im Schuljahr.

Bild: Bernd Witscherkowsky

Allein in unserem Landkreis sollen es rund 1.100 »ABC-Schützen« sein, die am letzten Samstag unter den Zuckertütenbäumen standen. 1.100 neue Grundschüler sind aber auch 1.100 neue Verkehrsteilnehmer, die sicher und unversehrt den Weg zur Schule gehen wollen. Zur Beruhigung der Eltern: Elbe-Elster ist tendenziell nicht vom Bundestrend betroffen, dennoch lassen ein paar gesamtdeutsche Unfall-Zahlen durchaus aufhorchen.

Zauberwort: Prävention

Im Vergleich zum Vorjahr seien die meldepflichtigen Schulwegunfälle mit 92.308 um rund vier Prozent gestiegen, ebenso das Unfallrisiko je 1.000 Schüler mit gut fünf um fünf Prozent, so der Spitzenverband Gesetzliche Unfallversicherung. Dass sich die Zahlen schwerer Verkehrsunfälle bei Schulanfängern im Landkreis marginal in deutlichen Grenzen halten, dürfte unter anderem mit dem Zauberwort »Prävention« samt aktiver Vorschul- und Elternbeteiligung zu tun haben. Und jenen Ehrenamtlichen, denen unsere Jüngsten ganz besonders am Herzen liegen - den Frauen und Männern der Kreisverkehrswacht Elbe-Elster. Ihr Chef, der heutige Ruheständler und langjährige Journalist Dieter Babbe, ist längst davon überzeugt, dass Verkehrserziehung bereits in der Kita beginnen muss. »Für die Kinder fängt nach dem behüteten Spielen und Toben zwar ein weiterer und sicher schöner Lebensabschnitt an, aber auch ein recht gefährlicherer, zumindest was den Straßenverkehr angeht. Darauf müssen wir sie gut vorbereiten«, wie er dem WochenKurier sagte.

Konzept: Schulweg

Ein Konzept-Projekt der Verkehrswächter steht dabei unter der Überschrift »Mein erster Schulweg«, über das erst kürzlich Christian Jaschinski als Landrat die Schirmherrschaft übernahm. Allein weil das Team um Dieter Babbe eine beindruckende Bilanz vorweisen kann. Mittlerweile sind nämlich insgesamt mehr als 8.000 Kinder in 74 Einrichtungen einbezogen worden.

Wächter auf Tour

Die Verkehrswächter Thomas Nissen und Holmar Zeisbrich besuchen dazu jede Einrichtung am Vormittag zweimal im Kita-Jahr und üben mit den Kindern der ältesten Gruppen auf spielerische Weise auf Straßen, an Kreuzungen, Ampeln und Bushaltestellen die Verkehrsregeln und das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Gut zu wissen, nicht ohne dem Vereinsvorsitzende ein Plädoyer einzuräumen, was sich wohl in erster Linie an die Eltern richten soll. »Es ist nicht sicherer sein Kind mit dem Auto direkt vor die Klassentür zu fahren, im Gegenteil. Das verstopft nicht nur unnötig die Straßen vor den Schulen und provoziert zudem Unfälle, es behindert auch die eigenen Kinder Verantwortung für sich selbst zu übernehmen«, so Babbe. Und an alle Kraftfahrer: Runter vom Gas – ABC-Schützenalarm! Das schützt nicht nur den eigenen Führerschein samt Geldbeutel, es schütz besonders unsere Kinder. Informationen zur Arbeit der Kreisverkehrswacht findet man im Netz unter www.verkehrswacht-ee.de.


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