Ein Fest der Aufklärung
Auch 2025 wird Lessings Geburtsstadt Kamenz erneut zum Zentrum für Geistes- und Kulturinteressierte. Mit Lesungen, Vorträgen, Diskussionen und Konzerten würdigt die Veranstaltungsreihe den großen Dichter der Aufklärung und seinen bleibenden Einfluss.
Am 17. Januar eröffnet eine Lesung des Hamburger Schriftstellers Wolfgang Hegewald im Lessing-Museum die Lessing-Tage. Hegewald liest aus seinem Roman »Senf zum Dessert. Fast ein Heimatroman«, der humorvoll und kritisch deutsche Identitäten beleuchtet. Am 11. Februar ist Matthias Hanke im Gespräch mit dem Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Dr. Renatus Deckert und erinnert an den 2009 verstorbenen Lyriker Heinz Czechowski anlässlich seines 90. Geburtstages.
Verleihung des Lessing-Preises
Bereits am 22. Januar wird im Ratssaal Kamenz der renommierte Lessing-Preis des Freistaats Sachsen verliehen. Die Auszeichnung geht an den Schriftsteller Clemens Meyer, während die Förderpreise an Tina Puschmann und Georg Genoux vergeben werden. Einen Tag später, am 23. Januar, stellen sich die Preisträger in einer moderierten Lesung mit Michael Hametner vor.
Die Veranstaltungshöhepunkte reichen von Vorträgen über Lessings familiären Hintergrund bis hin zu aktuellen Debatten. Ein Highlight ist der philosophische Montag am 27. Januar, bei dem es unter dem Motto »Populismus und Aufklärung« um die Möglichkeit einer wissensbasierten Politik geht. Weitere bemerkenswerte Veranstaltungen umfassen ein Galeriegespräch zu Lessings »Die Juden« am 29. Januar, die Buchvorstellung von Dirk Oschmann am 5. Februar mit »Der Osten: eine westdeutsche Erfindung« und eine Lesung mit Konzert mit dem Pianisten und Musikwissenschaftler Prof. Kolja Lessing am 8. Februar, der aus seinem Essayband »Im tastenden Bogen« lesen wird und anschließend am Klavier mit Werken von Joseph Haydn bis Carl Czerny und mit einer Uraufführung von Dimitri Terzakis brillieren wird.
Kinder und Kunst im Fokus
Auch Kinder kommen auf ihre Kosten: Am 25. Februar stellt Enna Miau ihr Kinderbuch »Die kleine Sommerbiene« vor. Kunstfreunde dürfen sich auf die Ausstellungseröffnung »Lessing in Kamenz – Neuerwerbungen seit 2010« am 5. März freuen.
Ein theologischer Höhepunkt ist der Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Langthaler am 23. April zu den religionsphilosophischen Ansätzen von Lessing und Kant. Einen weiteren Glanzpunkt bildet am 28. Juni ein Live-Hörbuch zu »Nathan der Weise« in der Hauptkirche St. Marien – eine multimediale Hommage an das Toleranzdrama in Lessings Taufkirche.
Die Lessing-Tage 2025 bieten damit eine einzigartige Gelegenheit, das Erbe Gotthold Ephraim Lessings auf vielfältige Weise neu zu entdecken. Weitere Informationen und Tickets sind über das Lessing-Museum Kamenz erhältlich.
Das komplette Programm der Lessing-Tage gibt’s im Netz unter www.lessingmuseum.de/veranstaltungen.