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Zeugnisse der Braunkohleindustrie im Lausitzer Revier sind erfasst

Lausitz. Was bleibt von der Braunkohle, wenn ihr Abbau in den 2030er Jahren endet? Von Ende 2020 bis Mitte 2024 liefen vier Erfassungsprojekte zum bergbaubedingten Kulturerbe in den heute noch aktiven Braunkohlerevieren in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

 

Auch der Tagebau Reichwalde wurde im Rahmen des Projektes erfasst.

Auch der Tagebau Reichwalde wurde im Rahmen des Projektes erfasst.

Bild: Nora Wiedemann, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen

Dokumentiert wurden alle braunkohlebezogenen Bauten und technische Anlagen einschließlich ihrer landschaftlichen und städtebaulichen Kontexte, angefangen von Tagebaugroßgeräten über Kraftwerke, Brikettfabriken und Kohlebahnen bis zu Werksiedlungen und Restlochseen. Deutlich wurde dabei abermals: Die Braunkohleindustrie war nicht nur Arbeitgeberin, sie prägte Biografien und Identitäten – und sie veränderte die Landschaft grundlegend.

Hintergrund dieser Projekte ist das Investitionsgesetz Kohleregionen. Unter Federführung der jeweiligen Denkmalfachämter sind in den Gebieten über 8.000 materielle Zeugnisse der Braunkohleindustrie beschrieben, fotografiert und kartiert worden. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien förderte die Projekte mit fast sieben Millionen Euro. Das Ziel: die landschafts- und kulturprägende Dimension der Braunkohlenindustrie ganzheitlich zu erfassen, sichtbar zu machen sowie mögliche Nachnutzungspotentiale für ihre materiellen Relikte zu ermitteln.

Die Ergebnisse der vier Erfassungsprojekte sind nun in einem Informationssystem unter www.kuladig.de einsehbar und ermöglichen allen Interessierten einen Überblick über die materiellen Zeugnisse des Braunkohlebergbaus im Lausitzer, Mitteldeutschen und Rheinischen Revier.


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