Katrin Demczenko

Weniger Unfälle in Hoyerswerda

Hoyerswerda. Die Verkehrsunfallkommission der Stadt Hoyerswerda hat jetzt die Unfallstatistik für 2023 vorgestellt. Welche Trends sich dabei abzeichnen.

Die stark befahrene Kreuzung an der Görlitzer Brücke war auch 2023 ein Unfallschwerpunkt.

Die stark befahrene Kreuzung an der Görlitzer Brücke war auch 2023 ein Unfallschwerpunkt.

Bild: Katrin Demczenko

Nur 826 Unfälle gab es 2023 auf den Straßen von Hoyerswerda, sagte die Polizeioberkommissarin Linda Kanotowsky zur Jahrestagung der Verkehrsunfallkommission Hoyerswerda. Insgesamt ist die Anzahl der Zusammenstöße im Vergleich zum Vorjahr gesunken, genau wie die Zahl der dabei verletzten Personen. Dieser positive Trend trifft auch auf die kompletten Landkreise Bautzen und Görlitz zu, so Linda Kanotowsky.

Bei 126 Unfällen im Stadtgebiet erlitten vergangenes Jahr 151 Menschen Verletzungen, vier wurden getötet. An diesen Ereignissen waren vorwiegend Pkw und Fahrräder beteiligt. Die meisten Unfallverursacher sind im Seniorenalter, besagt die Statistik. Geschädigt wurden auch 23 junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren. Bei den 44 Wildunfällen gab es keine Personenschäden. Diese sinkende Zahl könnte an den Zäunen gegen Schweinepest liegen und am insgesamt zurückgehenden Wildbestand, erklärt Linda Kanotowsky.

 

Mehr Verkehrstote als im Vorjahr

Negativ fällt allerdings auf, dass es 2022 auf Hoyerswerdaer Straßen zwei Verkehrstote gegeben hat und ein Jahr später vier. Dieser Trend lässt sich leider in der ganzen Bundesrepublik beobachten. In Hoyerswerda ist zum Beispiel ein Pkw mit einem Krad kollidiert und der Zweiradfahrer starb nach dem Unfall, berichtet Linda Kanotowsky.

 

Häufige Unfallgründe

Die häufigsten Ursachen für Crashs sind die Missachtung der Vorfahrt, falsches Linksabbiegen, überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit, das Fahren bei Rot und mit zu wenig Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, zählt der Fachgruppenleiter der Unteren Verkehrsbehörde, Götz Gleiche, auf. Der Radverkehr sei wegen der vielen Radwege eine größere Herausforderung als Fußgänger.

 

Das sind die Unfall-Hotspots

Er betrachtet auch die Unfallsituation an den Kreuzungen in der Alt- und Neustadt sowie an den drei Brücken über die Schwarze Elster. Die mit circa 10.000 Fahrzeugen täglich am stärksten genutzte Görlitzer Brücke ist immer ein Unfallschwerpunkt. Allein 2023 hat es 17 Mal gekracht mit fünf Schwer- und 18 Leichtverletzten, sagt Götz Gleiche. An drei Tagen war die sonst rund um die Uhr arbeitende Ampel defekt, nennt er einen Grund für die Situation. Unfälle passieren zumeist beim Abbiegen aus allen Richtungen. Der Berufsverkehr frühmorgens und abends generiert Zusammenstöße, obwohl die Kreuzung gut beleuchtet ist. Dieses Jahr gab es hier erst sechs Unfälle, einen mit Personenschaden, ergänzt Linda Kanotowsky.

Die Bautzener Brücke ist seit 2021 Unfallschwerpunkt geworden. 2023 haben zwölf Unfälle mit einer schwer- und sieben leichtverletzten Personen geendet. Einen Zusammenstoß verursachten zwei Radler, die beide nebeneinander auf der falschen Straßenseite fuhren, erzählt Götz Gleiche. Zur Entschärfung der Situation wurde eine Radspur im Ampelbereich rot markiert und der Grünpfeil für Rechtsabbieger entfernt. Beide Maßnahmen wirken, denn 2024 es gibt bisher nur zwei Unfälle ohne die Beteiligung von Radfahrern, sagt Linda Kanotowsky.

 

Schwerpunkte bleiben unter Beobachtung

»Der fünfarmige Knoten ist ein Schwerpunkt mit geringem Niveau«, ergänzt Götz Gleiche. Im Beobachtungszeitraum von 2021 bis 2023 gab es sieben Unfälle mit einer schwer- und sieben leichtverletzten Personen. Die funktionierende Einbahnstraßenregelung verhindert Schlimmeres. Die genannten Unfallschwerpunkte beobachten die Mitarbeiter der Unteren Straßenverkehrsbehörde weiterhin, sagt Götz Gleiche.

An der Kreuzung am Kamenzer Bogen bewirken der 2023 abgedeckte Rotlichtblitzer und ein Display für die Geschwindigkeitsanzeige wenig Unfälle. An der Spremberger Brücke und auf vielen gut geregelten Neustadtkreuzungen ist das ähnlich. Wenn vor allem Radler nicht auf der falschen Seite fahren und verbotswidrig Fußwege benutzen, kann sich die jetzt unfallarme Situation weiter verbessern. Über diese Entwicklung freut sich auch Bürgermeister Mirko Pink, der der Tagung beigewohnt hat.


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