Sandro Paufler

Warum dringend Podologen in der Region gebraucht werden

Bautzen. Der Podologe ist der Therapeut für den Fuß, sagen Fachleute. Um den Bedarf in der Bevölkerung zu decken, müssten sich viel mehr Menschen für eine Ausbildung entscheiden. Was hat es eigentlich mit der Tätigkeit auf sich und warum ist sie so wichtig in der Zukunft?

Bei Schuh-Haaser wurde über die Zukunft des Berufsfeldes Podologe gesprochen. Inhaber Clemens Haaser (vorn) und sein sein Bruder Martin Haaser empfingen dafür mehrere Schüler einer Berufsschulklasse aus Dresden.

Bei Schuh-Haaser wurde über die Zukunft des Berufsfeldes Podologe gesprochen. Inhaber Clemens Haaser (vorn) und sein sein Bruder Martin Haaser empfingen dafür mehrere Schüler einer Berufsschulklasse aus Dresden.

Bild: Sandro Paufler

Vor drei Wochen besuchten angehende Podologen sowie Lehrkräfte der IBB Berufsfachschule aus Dresden den Orthopädieschuhtechnikmeister Clemens Haaser in seinen Geschäftsräumen. Nach einer Führung mit den Schülern sprach man über die Bedeutung des Berufsfeldes und den akuten Fachkräftemangel in der Branche. Denn viele wissen gar nicht, dass der Podologe der Fachmann für die Füße ist. Er darf allerdings nicht mit der kosmetischen Fußpflege verwechselt werden.

Podologen kümmern sich im Bereich der medizinischen Fußbehandlung um krankhafte Veränderungen der Füße. Zum Beispiel bei Menschen mit Diabetes, die an einem diabetischen Fußsyndrom leiden.

 

Der Bedarf in der Bevölkerung ist hoch

 

Die Nachfrage nach einer Behandlung ist hoch, weil die Bevölkerung immer älter wird und sich Stoffwechselerkrankungen in Verbindung mit Fußproblemen häufen. Allerdings fehlt es bundesweit an ausgebildeten Fachkräften, um den Bedarf zu decken. Zudem bilden immer weniger Schulen den Beruf des Podologen aus, erklärt die Schulleiterin Simone Jung-Conrad von der IBB Berufsfachschule Dresden.

 

Wer hat Interesse?

 

Die Ausbildung zum Podologen ist rein schulischer Natur und schulgeldfrei in Sachsen. Für das Erlernen der Tätigkeit wird ein Realschulabschluss und ein ärztliches Attest vorausgesetzt. Die Ausbildung kann beispielsweise in Dresden in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen oder ein Studium anzuhängen.

Für das Bautzener Umland gibt es gute Nachrichten: Nach erfolgreicher Ausbildung zum Podologen möchte sich Martin Haaser in Bautzen selbstständig machen und das Versorgungsangebot in der Region stärken.


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