Sandro Paufler

Tafel in Bischofswerda ist gesichert

Bischofswerda. Vier Tafeln in der Region, darunter auch die Einrichtung in Bischofswerda, standen unverschuldet vor dem Aus. Durch das Engagement zahlreicher Unterstützer konnten die Einrichtungen jedoch gerettet werden.

Bischofswerdas Tafel-Chef Ferenc Radocha(vorn), Tafel-Landesvorsitzender Stephan Trutschler (hinten links) und Oberbürgermeister Holm Große haben gemeinsam  dafür gesorgt, dass die Einrichtungen für die Zukunft gesichert sind.

Bischofswerdas Tafel-Chef Ferenc Radocha(vorn), Tafel-Landesvorsitzender Stephan Trutschler (hinten links) und Oberbürgermeister Holm Große haben gemeinsam dafür gesorgt, dass die Einrichtungen für die Zukunft gesichert sind.

Bild: Sandro Paufler

Die Tafel in Bischofswerda kann aufatmen: Dank der Unterstützung des Landesverbandes der Tafel Sachsen, der Stadt Bischofswerda und vieler großzügiger Spender konnte eine drohende Insolvenz abgewendet werden. "Alle Rechnungen sind bezahlt und wir können wieder wirtschaftlich arbeiten", sagt der Tafel-Chef Ferenc Radocha erleichtert. Seit einem halben Jahr ist es seine Aufgabe, die Tafeln in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Darunter zählen auch die Einrichtungen in Pirna, Heidenau und Neustadt, die ebenfalls mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten und dem demokratischen Frauenbund - Regionalverband Sachsen Ost angehören.

 

Streit wurde vor Gericht geklärt

 


Die vier regionalen Tafeln waren unfreiwillig in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, als bekannt wurde, dass die ehemalige Geschäftsführerin Gelder veruntreut hatte und zahlreiche Rechnungen unbezahlt blieben. Diese Vorgänge brachten die Einrichtungen an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Aufgrund der ungeklärten Kassenvorgänge wurde die Geschäftsführerin von ihren Aufgaben entbunden. Nun haben sich beide Parteien auf einen Vergleich geeinigt. Verhandelt wurde dies am 19. Juni in Bautzen vor Gericht. Die Tafel wurde dabei unentgeltlich von Rechtsanwalt Jürgen Neumann vertreten. Die ehemalige Geschäftsführerin nahm hingegen nicht persönlich am Verfahren teil und ließ sich durch einen Anwalt vertreten. Über die Höhe der gezahlten Summe an die Tafel vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

 

Tafel-Chef bedankt sich für die Unterstützung


 

Für Ferenc Radocha ist die Sache nun erledigt, er richtet den Blick nach vorn und dankt dem Landesverband der Tafel Sachsen. Dieser hatte in der schwierigen Zeit mit Lebensmitteln überbrückt, damit die Arbeit der Tafeln in Bischofswerda, Neustadt, Pirna und Heidenau fortgesetzt werden konnte. Ein großer Dank gilt auch der Stadt Bischofswerda, die der Tafel schon immer helfend zur Seite stand und in der Krise vermittelte.

Auch die Solidarität in der Region war beeindruckend: Neben einer großzügigen Spende von 30.000 Euro des Bischofswerdaer Unternehmers Ralf Schneider gab es weitere Hilfsaktionen. So wurde beim ökumenischen Gottesdienst der Schiebocker Tage die Kollekte in Höhe von 1.280 Euro an die Tafel Bischofswerda übergeben. Eine Spendenaktion auf Facebook brachte weitere 1.800 Euro ein und über die Crowdfunding-Plattform "99 Funken" der Sparkasse kamen 6.800 Euro zusammen. "Für dieses Engagement kann man sich nicht genug bedanken", sagt der 69-jährige Tafel-Chef sichtlich berührt. Auch Oberbürgermeister Holm Große ist stolz auf die Solidarität der Menschen in Bischofswerda: "Wenn es drauf ankommt, dann ziehen alle an einem Strang."

Die Tafel in Bischofswerda wird jeden Monat von rund 1200 Personen besucht. Durch die gesicherte finanzielle Situation ist nun gewährleistet, dass diese wichtige Unterstützung für die Menschen in der Region fortgesetzt werden kann.



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