So möchte Bischofswerda die Innenstadt wieder beleben
Die Stadt Bischofswerda macht sich stark für seine Innenstadt. Dank dem vom Bund initiierten Förderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" können für die nächsten Jahre bis zu 320.000 Euro abgerufen werden. Das Projekt wird zu 75 Prozent gefördert. Ziel der Maßnahme ist es, die Innenstadt weiter zu beleben, mehr Kunden in die Läden zu locken und sich gegen den Onlinehandel stark zu machen. Das Gute daran: Das Fördergebiet geht weit über den Altmarkt hinaus und umfasst unter anderem den Tierpark, das Freibad, den Wesenitzsportpark oder das Kulturhaus.
Erstmal müssen Machbarkeitsstudien und Konzepte erstellt werden
Im ersten Schritt geht es um die Konzeptarbeit: Unter anderem soll eine Machbarkeitsstudie zur Belebung des Altmarktes erstellt und der Leerstand in der gesamten Innenstadt erfasst werden. Geplant ist auch, die Gestaltungssatzung aus dem Jahre 2008 den heutigen Entwicklungen einer Innenstadt anzupassen. Insgesamt soll eine ganzheitliche Innenstadt-Strategie entstehen. Die Strategie widmet sich auch den Themen der unzureichenden Barrierefreiheit auf dem Marktplatz oder den noch unterschiedlichen Öffnungszeiten: "Wenn wir die Innenstadt beleben wollen, müssen wir es gemeinsam anpacken. Für die Zukunft ist es unabdingbar, einheitliche Öffnungszeiten in der Innenstadt anzubieten", findet Bischofswerdas Wirtschaftsförderer Manuel Saring.
Aufwand für die Erstellung der Konzepte und Machbarkeitsstudien soll sich auszahlen
Nach Ansicht der Projektverantwortlichen um Diana Fischer vom städtischen Bauamt und dem Wirtschaftsförderer Manuel Saring sind all diese konzeptionellen Erarbeitungen Grundlage für weitere Maßnahmen in der Innenstadt. Es ist also wichtig, erstmal den Ist-Zustand zu ermitteln und sich einen Überblick zu verschaffen, welche Maßnahmen für die Innenstadt überhaupt sinnvoll und möglich sind.
Innenstadtakteure sollen auch profitieren
Dabei sollen die Akteure rund um die Innenstadt nicht zu kurz kommen. Zum einen sollen wieder Stadtrundgänge mit Gewerbetreibenden eingeführt werden. In erster Linie geht es darum, sich gegenseitig besser zu vernetzen und kennenzulernen. Zum anderen werden Fachvorträge mit Best-Practice-Beispielen abgehalten, um den Einzelhändlern die neuesten Entwicklungen mitzuteilen.
Geld steht natürlich auch zur Verfügung. Für die Händler, Initiativen und Vereine stehen bis 2025 rund 84.000 Euro bereit. Gefördert werden investive Maßnahmen mit bis zu 5000 Euro. Das kann zum Beispiel eine neue Geschäftseröffnung sein. Auch nichtinvestive Maßnahmen, die beispielsweise für die Durchführung von Festivitäten oder der Belebung der Innenstadt gebraucht werden, können mit bis zu 1000 Euro unterstützt werden. Allerdings müssen in beiden Fällen 50 Prozent Eigenmittel selbst aufgebracht werden.
Einzelhändler hadert mit Gebührensatzung und Parkgebühren
Bei der Vorstellung der Projektidee am 22. März in der Carl-Lohse-Galerie waren zahlreiche Einzelhändler vertreten. Im weiteren Verlauf wurden konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Innenstadt genannt. Wie zum Beispiel Axel Bauer, der ein Juweliergeschäft am Altmarkt betreibt. Er freut sich, dass die Stadt Fördermittel akquiriere. Dennoch würde er sich wünschen, wenn sich die Stadträte noch einmal über die Gebührensatzung und die Parkgebühren auf dem Markt Gedanken machen könnten.
Volkmar Hoffmann vom gleichnamigen Reisebüro auf der Dresdener Straße würde sich wünschen, wenn der Altmarkt durch kulturelle Veranstaltungen und einen mobilen Verkaufsstand mehr belebt werden könne.
Bischofswerda hat sie doch, die vielen verschiedenen Geschäfte
Den Initiatoren des Projektes ist es auch wichtig, die bereits vorhandenen Potentiale der Stadt zu nutzen. Manuel Saring ist der Auffassung, dass es in der Innenstadt von Bischofswerda ein qualitativ hochwertiges und sehr vielfältiges Sortimentsangebot gibt. Darunter: Spirituosen, Lederwaren, Angelbedarf, Kosmetikprodukte, Optiker, Bäcker, Schmuckwaren, Drogerie, Textilläden, Deko-Artikel, Blumen, Telekommunikation und Reisebüros. "All diese Geschäfte befinden sich im Innenstadtbereich in einem sehr engen Radius und sind vom Sortimentsangebot vergleichbar mit dem Kornmarktcenter in Bautzen", sagt der Wirtschaftsförderer und ergänzt: "aber nicht unter einem Dach, sondern verteilt in einem engen Radius in der Innenstadt." Dieses Prinzip des "Kaufhaus ohne Dach" gilt es zu stärken und bekannter zu machen. Das soll mittels Flyer und Online-Angeboten funktionieren.