Silke Richter/ mae

Schutz gegen Täuschung und Übervorteilung

Hoyerswerda. Silvia Melde ist seit 30 Jahren als Verbraucherschützerin in Hoyerswerda und Region tätig.

Silvia Melde vor dem Eingang im Einsteinhaus in dem auch die Verbraucherzentrale Sachsen zu finden ist.

Silvia Melde vor dem Eingang im Einsteinhaus in dem auch die Verbraucherzentrale Sachsen zu finden ist.

Bild: Silke Richter

Dort wo Silvia Melde auftaucht, gibt es in der Regel etwas Leckeres zu essen. Zumindest wenn die 61-jährige für die Verbraucherzentrale Hoyerswerda beruflich aktiv ist. Silvia Melde vermittelt seit drei Jahrzehnten Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien abwechslungsreiche Alternativen, auch zu Fertigprodukten. Enthalten diese doch oftmals sehr viel Zucker, den die 61jährige optisch sichtbar macht. Das Ergebnis lässt viele Teilnehmer staunen und lädt ohne erhobenen Zeigefinger dazu ein, so manches Produkt im besten Fall zu hinterfragen, bevor es im Einkaufskorb landet.

 

Der Heimat verbunden

 

Die studierte Diplom Ingenieurin für Lebensmitteltechnologie ist als Ernährungsberaterin für die Verbraucherzentrale Hoyerswerda unterwegs. Angefangen hatte es damals mit ihrer Bewerbung für einen befristeten Arbeitsvertrag. Zu einer Zeit in der die Stadt und Region von einer hohen Arbeitslosenquote und Abwanderung geprägt waren. Silvia Melde wollte aber gern in ihrer Heimat bleiben.

»Ich war froh, dass ich diesen Job bekommen hatte. Und heute bin ich immer noch da«, meint sie. In ihrer Stimme schwingen Freude, Zufriedenheit und auch etwas Stolz mit. Denn anfangs glaubte die Lautaerin nicht wirklich an einen dauerhaften Arbeitsplatz, der vieles miteinander verbinde, was sie mag. In Bewegung bleiben zu können, Kontakt zu Menschen, Vielfältigkeit und die Möglichkeit Kursteilnehmern Verbraucherschutz nahe zu bringen und diesen für sich positiv nutzen zu können.

 

Erhöhte Sensibilität in Sachen Verbraucherschutz

 

Bei den Projekttagen in Schulen und anderen Einrichtungen kann Silvia Melde des Öfteren feststellen, dass, im Gegensatz zu früheren Zeiten, auch bei ihren jungen Teilnehmern eine erhöhte Sensibilität in Sachen Verbraucherschutz zu beobachten ist. Eine sehr erfreuliche Tendenz.

So würden die Schüler sehr viel genauer hinschauen, welche Inhaltsstoffe beispielsweise in einer Flasche Cola zu finden sind. »Die junge Generation hinterfragt viel mehr und nutzt dafür auch verschiedene Medien. Viertklässler haben mich jetzt beispielsweise kürzlich gefragt, was für sie besser sei: Vegane oder vegetarische Ernährung. Einige wollten auch etwas über den Verzehr von Insekten erfahren«, berichtet Silvia Melde die zudem auch eine verringerte Lebensmittelverschwendung feststellen kann.

Eines habe sich jedoch nicht wesentlich geändert: Kinder vom Land wissen mehr über Obst und Gemüse als Stadtkinder. Dies sei jedoch keine Wertung, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass in Dörfern mehr Gärten genutzt werden und der Anbau von Lebensmitteln dort alltäglich sei.

 

»Nachhaltig essen mit kleinem Budget«

 

Als engagierte Verbraucherschützerin hat Silvia Melde in den dreißig Jahren ihrer Tätigkeit etwa 9000 Veranstaltungen durchgeführt und 180 000 Teilnehmern aus den Landkreisen Görlitz und Bautzen für das Thema Gesunde Ernährung sensibilisiert. Angefangen vom Kindergartenalter bis hin zu Senioren.

Aktuell steht das Projekt »Nachhaltig essen mit kleinem Budget« auf dem Programm. Das Angebot soll vor allem dabei helfen schon beim Einkauf Geld zu sparen und sich dennoch bewusst und gesund ernähren zu können. Hierbei stehen mehrere Ideen mit Kooperationspartnern und anderen Institutionen im Raum, die man zeitnah gemeinsam umsetzen möchte.


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