Matthias Stark

Schloss Seifersdorf wird wachgeküsst

Der historische Ort erhält eine umfangreiche Förderung. Damit sollen ein Besucherzentrum und ein multimediales Erlebniszentrum entstehen.

Der Bürgermeister der Gemeinde Wachau, Veit Künzelmann (l.), freut sich über den Fördermittelbescheid, den Staatssekretärin Barbara Meyer im Beisein des Bundestagsabgeordneten Lars Rohwer (r.) überbrachte. Foto: Matthias Stark

Der Bürgermeister der Gemeinde Wachau, Veit Künzelmann (l.), freut sich über den Fördermittelbescheid, den Staatssekretärin Barbara Meyer im Beisein des Bundestagsabgeordneten Lars Rohwer (r.) überbrachte. Foto: Matthias Stark

Dass Schlösser gelegentlich aus dem Dornröschenschlaf erwachen, ist aus dem Märchen bekannt. Kein Märchen ist jedoch, dass Schloss Seifersdorf bei Radeberg schon seit Jahren erwacht ist. Und dies Dank eines sehr umtriebigen Vereins um dessen Chefin Ulrike Hantsche. Dem in den Jahren 1530 bis 1535 erbauten Schlösschen wird seit vielen Jahren neues Leben eingehaucht. Die etwa fünfzig Vereinsmitglieder setzen sich nicht nur für den Erhalt des Schlosses und seine Restaurierung ein, sie organisieren auch ein umfangreiches Angebot an kulturellen Veranstaltungen an diesem historischen Ort.

Schloss Seifersdorf gehörte ab 1747 dem sächsischen Premierminister Heinrich Graf von Brühl und wurde von 1818 bis 1822 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel zu einem der ersten neogotischen Schlösser umgebaut. Bekannt ist Seifersdorf zudem wegen des durch Tina von Brühl angelegten romantischen Landschaftsgartens im Seifersdorfer Tal.

Nun konnte der Bürgermeister der Gemeinde Wachau, Veit Künzelmann, aus den Händen der Staatsministerin Barbara Meyer einen Fördermittelbescheid in Höhe 5,7 Millionen Euro entgegennehmen. Durch diese Mittel soll das Schloss ein Besucherzentrum und ein multimediales Erlebniszentrum erhalten.

Der Bürgermeister ist begeistert

»Ich freue mich sehr, diesen Fördermittelbescheid entgegennehmen zu dürfen. Das ist für uns gleichermaßen Bestätigung und Herausforderung«, so Bürgermeister Veit Künzelmann. Und Staatsekretärin Barbara Meyer ergänzt: „Das Projekt unterstützt den Strukturwandel in der Region. Bessere Freizeitmöglichkeiten und Erlebniskultur machen die Gegend noch viel reizvoller und lebenswerter. Wenn Tourismus und Wirtschaft angekurbelt werden, wird die ganze Region dauerhaft davon profitieren.«

Interaktive Bibliothek

Mit den Fördermitteln kann die Gemeinde die notwendigen Baumaßnahmen finanzieren, um Schloss Seifersdorf für Besucher und Touristen zu öffnen. Im Eingangsbereich soll das Besucherzentrum mit Touristeninformation entstehen. Ein interaktiver Ausstellungsbereich über Kunst, Religion, Politik und Gesellschaft im 18. Jahrhundert wird künftig das Angebot bereichern. Zusätzlich ist eine interaktive Bibliothek, in der auch Lesungen stattfinden werden, geplant. Mit Veranstaltungen, Konzerten, Gesprächsrunden und Kursen wird das Schloss schon bald das kulturelle Angebot der Region bereichern. Die bestehenden Räumlichkeiten sollen zur Vermietung für Veranstaltungen wie Konferenzen oder Hochzeiten noch attraktiver gestaltet werden.

Schon jetzt stellt der Verein ein vielfältiges Angebot unterschiedlichster Veranstaltungen auf die Beine, so beispielsweise den Schloss- und Parksommer sowie Kino- und Konzertveranstaltungen. »Uns ist das Dreigestirn wichtig: Kirche, Schloss und das Tal. Diese drei Dinge gehören zusammen«, so die Vereinsvorsitzende Ulrike Hantsche.

Das Vorhaben, welches bis Mitte 2026 umgesetzt werden soll, unterstreicht die wichtige kulturgeschichtliche Bedeutung des Schlosses als Anziehungspunkt. Es ist eines von 19 Projekten aus dem Bereich touristische Infrastruktur, die im Lausitzer Revier aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen gefördert werden sollen.


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