Per Smartphone-App die Schuhe zuschnüren
Behutsam nimmt Clemens Haaser sein Lieblingsmusterstück aus der Vitrine im Schuhgeschäft an der Flinzstraße heraus. Clemens Haaser hält einen limitierten Sneaker in den Händen, der sich per App oder auf Knopfdruck allein zuschnürt. Selbst die Farbauswahl der Knöpfe können per Smartphone spielerisch variiert werden. Und wenn die Batterien im Schuhwerk schlappmachen, so werden sie auf einer Induktionsplatte geladen. Sneaker werden zu Sammlerstücken Sieht so die Zukunft der Schuhe aus? Clemens Haaser lacht und sagt: »Ob die Zukunft der Schuhe so aussieht kann ich leider nicht beantworten, auf jeden Fall funktioniert das Zuschnüren kinderleicht«. Die limitierten Sneaker werden nur einer bestimmten Zielgruppe veröffentlicht. Es gibt eine richtige »Schuhszene« – Exklusive Schuhe gehen bei einem Preis von bis zu 60.000 US-Dollar über die Ladentheke. Ganz so teuer war dieser Schuh nicht, aber mindestens genauso begehrt. Innerhalb von zwei Stunden war diese speziell limitierte Version ausverkauft. Über Quellen und Internetrecherche konnte Clemens Haaser das Veröffentlichungsdatum, in Szene-Kreisen das »Release«-Datum herausfinden. Das Sammlerstück bleibt in der Vitrine und wird nie getragen oder verkauft. So schreibt es das »Sammlergesetz« vor. Vom Azubi zum Geschäftsinhaber Clemens Haaser ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten. 2010 absolvierte er eine Ausbildung zum Schuhmacher als Jahrgangsbester und 2019 beendete er die Meisterprüfung ebenfalls als Jahrgangsbester aus Mitteldeutschland. Seitdem darf er sich Orthopädieschuhmachermeister nennen und die Familientradition als Schuhmacher weiterführen. Für Clemens Haaser ist es eine Berufung. »Mit dem, was ich mache, möchte ich den Menschen helfen.« Denn in seinem Fachgeschäft an der Flinzstraße können Fußprobleme durch Fehlstellungen mit speziellem Schuhwerk behoben werden. Der Traum vom eigenen Schuh Schuhe anfertigen nach Kundenwunsch. In guter alter Handwerkstradition werden Schuhe maßgeschneidert und in den Werkstätten hergestellt. Von der einfachen Skizze, über die Auswahl der Lederkombinationen, bis hin zur Anprobe beim Kunden. Eine Woche dauert die Maßanfertigung. 1.000 Euro lassen sich die Kunden ihren Schuh kosten – ein stolzer Preis. Kleines, aber feines Schuhmuseum Wer mehr über die Schuhtradition in Bautzen erfahren möchte, der ist herzlich eingeladen sich für eine Führung im eigenen Museum an der Tuchmacherstraße anzumelden. Im kleinen aber feinen Ambiente gibt es interessante Einblicke des Schuhmacherhandwerks zu entdecken. Die einstündige Führung wird von Sabine Haaser, der Mutter von Clemens Haaser, geführt.

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