Originalität ist wichtig
»Das wird richtig cool«, sagt Bürgermeisterin Barbara Lüke und meint ein Projekt, welches nun richtig Fahrt aufnimmt. Denn Pulsnitz ist nicht nur die Stadt der Pfefferkuchen, auch das traditionelle Handwerk des Blaudrucks hat hier eine Heimstatt. Zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern aus Kreativwirtschaft und Handwerk entsteht auf dem Gelände der Blaudruckwerkstatt nun der »Blaue Salon«. Dabei handelt es sich um ein multifunktionales und mobiles Kleingebäude. Es wird etwa die Größe von 4 x 5 Metern haben und als Zentrum für Handwerk und Kreativität dienen.
Blaudruck als immaterielles Kulturerbe
Die UNESCO hat den Blaudruck als Kulturerbe geschützt. Und in Pulsnitz befindet sich derzeit die letzte verbliebene Blaudruckwerkstatt der Oberlausitz. In ganz Deutschland gibt es aktuell nur noch zwölf Handdrucker. Die Herausforderung besteht darin, dass dieses traditionelle Handwerk den Generationswechsel übersteht und in die Zukunft geführt werden kann. So soll der »Blaue Salon« ein kreativer Ort für Interessierte und mögliche Nachfolger werden.
Er wird als Aktionsraum dienen und zum Mitmachen einladen. Geplant sind Workshops und Seminare zum Blaudruck. Das Gartenhaus soll dabei zum Verweilen einladen und den Blaudruck als Mitmach-Event erlebbar machen.
Vorhaben in guten Händen
Am Projekt sind zahlreiche Partner beteiligt. Neben der Stadt Pulsnitz als Bauherr ist natürlich die Blaudruckwerkstatt selbst beteiligt. Anne Hasselbach zeichnet mit ihrem Kreativstudio als Projektmanagerin maßgeblich für Planung verantwortlich. Der Verein Kreatives Sachsen e.V. unterstützt das Projekt, das Designstudio Kniften und der Kulturwissenschaftler Daniel Häfner sind Partner des Projekts. »Man kann uns eine Kooperative nennen«, sagt Claudia Muntschick vom Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen.
Für Cordula Reppe, der Besitzerin der Blaudruckwerkstatt, geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Sie ist begeistert: »Ich bin sehr froh über das Projekt. Die aktuellen Räumlichkeiten sind zu klein, um alle Ideen zu verwirklichen. Viele Touristen verweilen gern hier und schauen bei der Arbeit zu. Denn dieses Handwerk ist faszinierend und muss erhalten werden.«.
Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll der »Blaue Salon« Wirklichkeit werden, zum Jubiläumsstadtfest im Jahr 2025 bereits der Rohbau stehen. Das Kooperationsteam hat sich für die nächsten zehn Jahre zusammengefunden. Anne Hasselbach ist mit Blick auf die Zukunft optimistisch, wenn sie feststellt: »Es muss einen Urknall geben, wir wollen hier einen Raum schaffen für Begegnungen. Und dabei kann ein unkonventioneller Weg sehr spannend sein.«