Lausitzer Seenland im Fokus

Bei einer Gesprächsrunde mit der Bundestagsabgeordneten Caren Lay kamen mehrere Sachen auf den Tisch. Auch der Knappensee spielte eine Rolle.
Caren Lay (3.v.l.) und ihren Gesprächspartnern gefiel es am Freitag im Krabatvorwerk. Foto: Silke Richter

Caren Lay (3.v.l.) und ihren Gesprächspartnern gefiel es am Freitag im Krabatvorwerk. Foto: Silke Richter

Seit mehr als acht Jahren besucht die Bundestagsabgeordnete Caren Lay das Lausitzer Seenland, um sich über Fortschritte und Probleme zu informieren. Am vergangenen Freitag traf sich die Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion »Die Linke« mit Vertretern der Gemeinden, Städte, Verbände, Vereine und Institutionen im Krabatvorwerk, um verschiedene Themen zur Diskussion zu stellen. So müsse, laut Caren Lay, das Seenland als eigene touristische Destination ganzheitlich begriffen werden. Zudem müssten unbedingt mehr Personal und Gelder für den sächsischen Teil des Zweckverbandes Lausitzer Seenland zur Verfügung stehen. »Ich möchte, dass der Zweckverband mindestens auf gleichem Niveau arbeiten kann wie sein brandenburgisches Pendant.«

Seenland-Bahn muss dauerhaft fahren

Eine Erhöhung der so genannten §4-Mittel, die im Finanzierungsabkommen des Bergbausanierers der LMBV festgelegt sind, seien ebenso wichtig. Zum Verständnis: Die §4-Maßnahmen sind bei der Bergbausanierung als verwaltungs- und finanzierungstechnischer Begriff deklariert und zur Erhöhung des Folgenutzenstandards gedacht. Zudem liegt Caren Lay, die bekennender Bus-Fahrgast ist, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im Seenland sehr am Herzen. »Der engagierte Einsatz von Bürgermeistern, die sich für die Seenland-Bahn einsetzen, ist dabei zu begrüßen. Es braucht aber ein reguläres Angebot, mit attraktiver Taktverbindung, ganzjährig und an jedem Wochentag. Im Rahmen des Strukturwandels ist nun die Ertüchtigung der Strecke Dresden-Kamenz-Hosena-Hoyerswerda zugesagt. Ich möchte, dass diese Maßnahme schnell kommt. Wir brauchen die Anbindung des Seenlandes so schnell wie möglich.« Als unverständliche Posse bezeichnete sie, dass das Seenland von Potsdam und Dresden aus in einen brandenburgischen und einen sächsischen Teil getrennt ist. »Bislang konnten sich die beiden Länder nicht mal auf eine einheitliche Beschilderung als Wegeleitsystem einigen. So funktioniert das nicht.« Worin sich alle Beteiligten in der Runde nahezu einig sind: Die deutsche Bürokratie erschwere und verlangsame vieles. Wichtige Entscheidungen und die Bearbeitung von Anträgen nehme viel zu viel Zeit in Anspruch und verzögere den Fortschritt und die Weiterentwicklung des Lausitzer Seenlandes.

Knappensee: Freigabe noch nicht absehbar

Apropos Verzögerung: Auf die Frage wie es am Knappensee weitergeht, gab es keine so guten Nachrichten. Die Euphorie auf eine Freigabe des Sees wurde durch Gerd Richter, der bei der LMBV für die Sanierung in der Lausitz zuständig ist, arg gebremst. Anfang März war es bei der Sanierung des Knappensees zu einer Rutschung gekommen, die den angestrebten Zeitplan der Umsetzungsphase völlig durcheinandergebracht hat. Jetzt gehe es erst einmal darum ein erstes Sicherungskonzept zu erstellen, um dann im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Oberbergamt eine gemeinsame Technologie erarbeiten zu können. »Es wird noch seine Zeit brauchen und nicht in den nächsten zwölf Monaten realisierbar sein. Das ist keine schöne Botschaft aber eine ehrliche. Am wichtigsten ist doch, dass die Besucher wieder in Ruhe baden gehen können«, so LMBV-Pressesprecher Dr. Uwe Steinhuber.


Meistgelesen