Matthias Stark

Kicken für die Kirche

Großröhrsdorf. »Wir bauen zusammen wieder auf«, so ist seit wenigen Tagen am Zaun vor der Kirchenruine Großröhrsdorf zu lesen. Und es besteht kein Zweifel daran, dass die Kirche in neuem Glanz erstrahlen wird. Die Kirchgemeinde erhält nach wie vor viel Unterstützung. So auch vom örtlichen Fußballverein SC 1911.
In Großröhrsdorf steht das »Wir« nach dem Kirchenbrand im Vordergrund. Foto: Matthias Stark

In Großröhrsdorf steht das »Wir« nach dem Kirchenbrand im Vordergrund. Foto: Matthias Stark

Was der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, über den Kirchenbrand denkt, verriet er am Rande eines Treffens: »Großes Drama, viel Trauer, Entsetzen und vielleicht auch ein wenig Wut. Als ich vor Ort war, habe ich aber auch das Zupackende erlebt. Das ist jetzt ein Schicksalsschlag, aber wir wollen diese Kirche wieder aufbauen. Was uns alle miteinander berührt, ist die große Anzahl von Spenden. Ich hatte das Gefühl, dass die Menschen vor Ort sehr klug damit umgehen werden. Es wird jetzt überlegt, ob es Neubau oder ein Ersatzbau wird. Hinter jedem Schicksalsschlag steht am Ende auch eine Chance, etwas Neues zu gestalten. Ich glaube, es wird gut werden.«

Das Ostfußball-Traditionsteam, in welchem ausnahmslos frühere DDR-Oberliga- und Nationalspieler wie Matthias Maucksch (SG Dynamo Dresden), Rainer Ernst (BFC Dynamo), Dirk Stahmann (1. FC Magdeburg), Jens Melzig (FC Energie Cottbus) und Dariusz Wosz (Hallescher FC Chemie/später VfL Bochum) mitspielen, hat sich nach dem verheerenden Brand der Großröhrsdorfer Stadtkirche spontan bereiterklärt, ein Benefizspiel zur Unterstützung der Kirchgemeinde durchzuführen.

»Es ist schön, dass der Fußball diese Unterstützung leistet«, erklärte Stefan Schneider, Bürgermeister der Stadt Großröhrsdorf und selbst Spieler der 2. Männermannschaft. Er stellte in Aussicht, »als mittlerweile über 45-Jähriger« bei dem Benefizspiel in der Rödertal-Auswahl mitzuspielen, die gegen die prominente Gastmannschaft antreten wird.Auch der Landtagsabgeordnete Aloysius Mikwauschk bekundete seine Freude über das Zustandekommen dieses sportlichen Vergleichs, während seine Wahlkreismitarbeiterin Elaine Jentsch besonders das großartige Miteinander in der Stadt würdigt.

Jens Großmann, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, bedankt sich für die vielfältige Solidarität, die sich seit dem Brand gezeigt hatte. Er weiß es sehr zu schätzen, dass auch der Sport die Arbeit der Kirche in diesen schweren Stunden unterstützen möchte.

Und Michael Hillmann, Präsidiumsmitglied des Großröhrsdorfer Vereins, teilt mit: »Vor dem Aufeinandertreffen der ›Oldies‹ am 30. September 2023 wird die 1. Mannschaft des SC 1911 um 15 Uhr gegen den Thonberger SC 1931 antreten, der erfahrungsgemäß viele Schlachtenbummler mitbringt. Dass viele von ihnen mit weiteren Zuschauern das anschließende Aufeinandertreffen der ›Oldies‹ verfolgen und sich an der Spendenaktion beteiligen werden, ist die berechtigte Hoffnung aller Beteiligten. Und wenn dann die Flutlichter im Rödertal-Stadion angehen werden, dürfte sich so manch prominenter Spieler vielleicht an einstige große Spiele in internationalen Wettbewerben erinnert fühlen.«

Der Anstoß findet am 30. September, 18 Uhr statt.


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