

804 Unfälle, wegen der Corona-Pandemie recht wenige, hat es 2021 auf den Straßen von Hoyerswerda und den Ortsteilen gegeben. Die meisten passierten freitags sowie täglich zwischen 8 und 10 Uhr. Es gab drei Verkehrstote, wobei nur in einem Fall zwei Fahrzeugführer beteiligt waren, berichtet Sylvio Last von der Polizeidirektion Hoyerswerda.
Oft missachteten Kraftfahrer die Vorfahrt, hielten den Sicherheitsabstand nicht ein oder kollidierten mit Wild. Eine Menge Blechschäden wurden zudem auf Supermarktparkplätzen registriert. Viele Radler waren an Unfällen beteiligt, weil sie in der Stadt zumeist verbotswidrig Gehwege benutzten oder Radwege in der falschen Richtung befuhren. Vor allem Ältere haben E-Bikes, deren höhere Geschwindigkeiten mehr Verletzungsrisiken bergen, sagt Peter Demme von der Polizeidirektion Görlitz. Für 2022 rechnet er wieder mit einem steigenden Unfallniveau, dass dann mit der Vor-Corona-Situation von 2019 verglichen werden kann.
Götz Gleiche, Fachgruppenleiter der Unteren Straßenverkehrsbehörde der Stadt Hoyerswerda, betrachtet die Unfallhäufungsstellen 2021. Ein Dauerbrenner ist die Wittichenauer Kreuzung, denn von Dresden kommende Fahrzeuge verursachen nach dem Passieren des Einkaufskomplexes beim Halt an der roten Ampel oft durch geringe Abstände Auffahrunfälle. Die Verkehrsexperten vermuten nun den Rotlicht-Blitzer an der Kreuzung als Ursache, weil er zu Gefahrbremsungen animieren könnte. In Kürze soll er in einem Verkehrsversuch sichtbar verhängt werden, sagt Götz Gleiche.
Der Abzweig der Kühnichter Straße auf die S108 ist durch die Freigabe der Ostumfahrung zu einem neuen Unfall-Hotspot geworden. Zwischen den aus Kühnicht auf die S108 auffahrenden Fahrzeugen und den aus Richtung Lohsa kommenden Autos kracht es öfter, obwohl die Stelle gut einsehbar ist. Götz Gleiche regt hier eine Ortsbegehung an, um danach polizeiliche Maßnahmen zu erwägen.
An der Kreuzung Alte Berliner/Kolpingstraße missachteten in der Vergangenheit Fahrzeugführer öfter die Vorfahrt. Es gab Unfälle auch mit Einbeziehung von Radlern. Seitdem im Frühjahr 2022 die Markierungen auf der Kreuzung erneuert wurden, hat es nur noch einen Unfall gegeben. Die Stelle ist jetzt in der Nachbeobachtung.
Die Spremberger Brücke gehört zu den am stärksten befahrenen Kreuzungen in Hoyerswerda. Dort gibt es häufig Unfälle mit Radfahrern, die den Fahrradweg in der falschen Richtung benutzen. »Auch Radler sollten sich ihrer Rolle im Verkehr bewusst werden«, sagt Peter Demme mit Nachdruck. Sie verursachen ein hohes Gefahrenpotential, weshalb der Staat 2021 ihre Verwarngelder erhöht hat.
Die Görlitzer Brücke erreichen aus Richtung Dresden täglich über 15.000 Fahrzeuge. Deshalb ist diese Ampel im April 2021 aus der Grünen Welle herausgenommen worden, erklärt Götz Gleiche. So kann die Kreuzung verkehrsgerecht gesteuert werden. Trotzdem gibt es dort öfter Auffahrunfälle aus Richtung Dresden, über deren Entstehen die Experten noch rätseln.
An den Kreuzungen Grollmuß-/ Ratzener Straße, Stauffenberg-/ Herrmannstraße, Bautzener Allee/ Lisztstraße, Elsterstraße/ Senftenberger Vorstadt und Globuskreuzung hat sich die Situation so gebessert, dass sie keine Unfallschwerpunkte mehr sind. Das gilt auch für die Kreuzungen an der Bautzener Brücke, Einsteinstraße/ Bautzener Allee und Alte Berliner/ Teschenstraße, die aber noch unter Beobachtung der Unteren Straßenverkehrsbehörde stehen. Änderungen der Verkehrsführung haben gewirkt und im Bereich Stauffenberg-/ Herrmannstraße ist das Verkehrsaufkommen geringer geworden, sagt Götz Gleiche.