Katrin Demczenko

Großes Doppel-Event in Hoyerswerda

Hoyerswerda.Vom 12. bis 14. September ist Hoyerswerda Gastgeber für das 26. Sächsische Landeserntedankfest. Die Vorbereitungen für die Veranstaltung laufen bereits.
Neben der Erntekrone als Staffelstab stehen (v.l.) Marko Klimann und Bürgermeister Mirko Pink mit anderen Mitgliedern des Vorbereitungsteams.

Neben der Erntekrone als Staffelstab stehen (v.l.) Marko Klimann und Bürgermeister Mirko Pink mit anderen Mitgliedern des Vorbereitungsteams.

Bild: K. Demczenko

Das zweitgrößte Volksfest des Freistaates findet zeitgleich mit dem Hoyerswerdaer Stadtfest statt.Die Gäste erleben dann ein ganz besonderes Event, sagt Bürgermeister Mirko Pink bei der ersten Pressekonferenz mit Mitgliedern des Vorbereitungsteams.

 

Gefeiert wird in der Alt- und Neustadt

Bisher ist das hauptsächliche Festgebiet festgelegt, das vom Lausitzer Platz über die Mehrzweckfläche neben dem Lausitz-Center zum Zuse-Computer-Museum und von dort zum Altstädter Markt und der Johanneskirche reichen wird.

Auf dem Weg werden zwei bis drei große Bühnen stehen, sagt Mirko Pink. Eine Landtechnikschau, eine Handwerkermeile und eine Grüne Meile werden vorbereitet. An der letztgenannten können zum Beispiel Imker, Geflügel- und Kaninchenzüchter teilnehmen, erklärt der Leiter der Lausitzhalle, Dirk Rolka. Seine Einrichtung gehört führend zum Team. Auf dem Landeserntedankfest sollen sich Vereine und Verbände aus der Oberlausitz und ganz Sachsen präsentieren, die sich mit Landwirtschaft, Tierhaltung, Gartenbau und dem Landleben befassen. Den üblichen Rummel des Hoyerswerdaer Stadtfestes und Musik zum Abfeiern wird es dennoch geben.

 

Wettbewerb um schönste Erntekrone

Der Festzug durch die Stadt am 13. September wird sich mit der von der Fachjury zur Siegerin gekürten Erntekrone im ersten Wagen von der Johanneskirche zum Lausitzbad und zum Lausitzer Platz bewegen, dann zurück zum Markt. Doch damit dieser Höhepunkt starten kann, beginnt schon am 9. September um 16.30 Uhr in der Johanneskirche der 32. Wettbewerb um die schönste Erntekrone und den schönsten Erntekranz Sachsens, sagt die Geschäftsführerin des Sächsischen Landfrauenverbandes, Heike Sparmann. Das Erntekronenbinden setzt ein Zeichen für die heimische Landwirtschaft und stärkt die Wertschätzung von Lebensmitteln. Die in der Johanneskirche gezeigten Kunstwerke aus Stroh sind nur gemeinsam herzustellen und erzählen so vom Zusammenhalt in den Dörfern.

Damit schon Kita- und Schulkinder Wissen über verschiedene Getreidearten, gesunde Ernährung und das Binden von Erntekronen erwerben können, sind für sie in der Kirche vom 10. bis 12. September zehn Workshopstationen aufgebaut, erklärt Heike Sparmann.

Ab dem 10. September darf auch jeder Neugierige per Stimmzettel seine Favoriten unter den Erntekronen, Erntekränzen sowie in der Kategorie Freestyle wählen. Alle Ergebnisse zusammen bestimmen drei Publikumslieblinge. Freestyle bedeutet, jedes Material darf auf jede Weise verarbeitet werden. Nur der Bezug zur Landwirtschaft, zum Garten- oder Weinbau muss erkennbar sein, erklärt Heike Sparmann.

Sie hofft in allen Kategorien auf viele Arbeiten aus der Oberlausitz und fordert auch Kitas zur Teilnahme auf. Schließlich gibt es Sonderpreise. Die offizielle Prämierung der Siegerarbeiten ist am 13. September um 16.30 Uhr während des ökumenischen Festgottesdienstes. Danach beginnt der Umzug. Den Gottesdienst organisiert der Gemeindepfarrer Heinrich Koch, der alle Hoyerswerdaer Kirchgemeinden in die Gestaltung des Landeserntedankfestes einbinden möchte.

 

Sorbische Kultur wird eingebunden

Steffen Mühl und sein Team wollen auf dem Fest die regionale Wertschöpfungskette in der Landwirtschaft und im Tourismus des Lausitzer Seenlandes zeigen. Hier haben die deutsch-sorbischen Ortsteile von Hoyerswerda mit ihren Vereinen Platz, dazu die Figur Krabat und andere Botschafter der Oberlausitz. Es soll vieles zweisprachig beschildert werden, damit die sorbische Sprache sichtbar wird.

Die Leiterin der Arbeitsgruppen Kultur und Festumzug, Anja Hillmann, ergänzt, dass das Landeserntedankfest mit dem 2024 schon erfolgreich erprobten Erntedanktanz beginnen wird. Tanzlehrer Jurij Marinow bringt Interessenten bis dahin in der Kulturfabrik jeden Donnerstag sorbische Tänze für diesen Höhepunkt im Blaudruck-Look bei.

 

Hier können sich Mitstreiter melden

Der Mitarbeiter der Lausitzhalle, Nico Thäle, spricht über die Internetseite lausitzhalle.de/landeserntedankfest. Dort kann sich schon jetzt jeder melden, der das kulturelle Rahmenprogramm und den Festzug mitgestalten will. Auch für Gastronomen, Händler und Vereine aus der Region und dem Freistaat gibt es online Teilnahmeformulare.

Das LEDF führt immer die Gastgeberstadt mit dem Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V. (SLK) durch, sagt dessen Geschäftsführer Marko Klimann. Sein Verein stellt für das Fest 200.000 Euro bereit. Mirko Pink erklärt: Hoyerswerda will sich in dem Rahmen bewegen. Die Stadt zahlt als Eigenanteil 5.000 Euro. Das Organisationsteam wird auch Unterstützung in Form von Spenden und Sponsoring einwerben.


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