Freude auf dem Freudenberg
»Wenn ein Berg Freudenberg heißt, hat man den perfekten Standort für eine Schule gefunden. Einen Nachteil hat ein Berg allerdings: man kann ihn nicht vergrößern, wenn man mehr Platz benötigt«, stellte zu Beginn der Festveranstaltung der Schulleiter Andreas Känner fest.
Am Standort Freudenberg sind die Kapazitäten erschöpft
Schon heute reicht der Platz im Hauptgebäude des Humboldt-Gymnasiums nicht aus, weswegen ein Nebengebäude in der Innenstadt genutzt werden muss. An der Bildungseinrichtung werden aktuell etwa 1.100 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Das Gymnasium ist eines von fünf Kompetenzzentren für Begabungs- und Begabtenförderung. Es habe sich seit seiner Gründung nie mit dem Status quo zufriedengegeben, sondern sich immer zu verändern versucht, so der Schulleiter. Deshalb sei man nun sehr froh darüber, dass der Neubau der Außenstelle auf dem ehemaligen Eschebach-Gelände in Angriff genommen werden kann. Andreas Känner betonte mit Blick auf den Bildungsauftrag seiner Einrichtung, dass es wichtig sei, die Kinder nicht an ein System anzupassen, sondern das System an den Kindern zu orientieren. »Wir sind froh und dankbar, dass sowohl der Freistaat Sachsen als auch der Schulträger, der Landkreis Bautzen, unser Haus II nun voranbringt«, freut sich Schulleiter Känner.
Kultusminister Christian Piwarz wies darauf hin, dass zur Bildung auch gute, moderne und den Bedürfnissen der Pädagogen entsprechende Schulgebäude gehören. Ebenso sei es eine wichtige Frage, wie man das Schulsystem in Sachsen finanziell und personell gut und richtig für die Zukunft aufstellt.
Ein großes Vorhaben, das in Radeberg gestemmt werden soll
»Eben weil sich die Schülerzahlen so entwickelt haben, ist uns das Projekt hier in Radeberg sehr wichtig. Das Humboldt-Gymnasium hat einen pädagogischen Anspruch, dafür müssen wir die Räumlichkeiten schaffen«, sagte Staatsminister Piwarz. Er übergab dann einen Fördermittelbescheid von rund 12 Millionen Euro für den Neubau der Außenstelle an den Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas.
Dieser wies darauf hin, dass es möglichweise finanziell günstiger wäre, die Schülerinnen und Schüler mit Bussen an die Schulen zu verteilen. Genau das möchte aber der Landkreis Bautzen nicht. Deshalb sei ihm der Erweiterungsbau auch so wichtig. Udo Witschas sagte: »Wenn uns der Freistaat nicht so großzügig zu Seite stehen würde, wäre vieles nicht möglich. Ich freue mich für die Schülerinnen und Schüler hier in Radeberg. Das Gymnasium strahlt in die ganze Region aus. Ich bin zuversichtlich, dass wir noch in diesem Herbst den Grundstein für das neue Haus legen können.«
Der Stadtrat in Radeberg hatte Mitte des Jahres 2023 zugestimmt, das ehemalige Eschebach-Gelände für den Schulerweiterungsbau zu nutzen. Aktuell laufen dort noch Beräumungs- und Abrissarbeiten. Die Gesamtbaukosten betragen rund 23 Millionen Euro. Künftig sollen die 5., 6. und 7. Klassen in der Außenstelle auf dem Eschebach-Areal unterrichtet werden. Baubeginn könnte voraussichtlich schon im November 2024 sein, mit Beginn des Schuljahres 2026/27 soll dann die Nutzung beginnen.
Schulleiter Andreas Känner stellte dann noch ein 3D-Modell des Neubaus vor, welches ein Kollege von ihm im 3D-Druck in acht Stunden hergestellt hat. Wenn man das hochrechne und es in der Geschwindigkeit weiterginge mit dem Neubau, dann sei ihm nicht bange.