

Es ist ein nicht alltäglicher Fall von Vandalismus: Im Ottendorfer Ortsteil Grünberg wurden in den vergangenen Wochen zwei der bei Einwohnern wie auch Touristen beliebten Keramik-Kühe zerstört. Wieder einmal. Bereits im vergangenen Sommer hatten Unbekannte einige der im Ort aufgestellten Tierfiguren gestohlen respektive beschädigt. Bei vielen Grünbergern herrscht nun Unmut und Ärger. Wer mache denn so etwas, hört man dort.
Tolle PR-Idee
Vor zwei Jahren hatte ein Grünberger Künstler zwölf rund 30 Zentimeter große Keramik-Kühe gefertigt und sie an besonders markanten Stellen im Ort aufgestellt. Etwa vor der Kirche, an der Bäckerei, der Feuerwehr und dem Anglerheim. »Die geben unserem Ort was Besonderes«, meint eine junge Frau, die man vor dem Bäcker trifft. So sah man bisher häufig Wandergruppen durch Grünberg Ort laufen, auf der Suche nach den Kühen. Ob gewollt oder nicht: Die Idee, diese Figuren im Ort zu platzieren, erwies sich als eine tolle PR-Idee für die rund 750-Einwohner zählende Gemeinde. Zahlreiche Ausflügler aus der Region, erfährt man von Einwohnern, kämen doch mittlerweile nur wegen dieser putzig-anmutenden Kuhfiguren.
Keine neuen Kühe
Und was sagt der Künstler zur wiederholten Zerstörungsaktion? Nun, der möchte sich nicht äußern. Weil es ihm erneut die Sprache verschlagen hat? Möglicherweise. Aber vielmehr scheut er nach wie vor die Öffentlichkeit, will anonym bleiben. Auf eine Mailanfrage immerhin kommt eine Antwort. Es werde künftig keine neuen Kuhfiguren mehr geben. Etwas, was man in Grünberg bedauern dürfte, denn die Nachfrage nach den drollig-dreinschauenden Kühchen war zuletzt gestiegen, etliche Bewohner wollte sich eine aufs Grundstück stellen. Der Schöpfer der Kuhfiguren hatte sich bei seiner Idee an den weltbekannten Breslauer Bronzezwergen orientiert. Wer die schlesische Metropole schon mal besucht hat, dem sind beim Stadtrundgang sicher die kleinen Zwerge aufgefallen, die Besuchern wie Anwohnern Glück bringen sollen. Bleibt jetzt die Hoffnung, dass die restlichen Keramik-Kühe von Vandalen verschont bleiben. Sofern sie Glück haben.