Matthias Stark

Eintopf kochen im Biertheater

Radeberg. Das Radeberger Mundartheater startet in die Saison 2024/25. Auf dem Spielplan steht viel Neues, aber auch Bewährtes.

Das Schauspielerensemble des Radeberger Biertheaters sucht die Antwort auf die Frage, wer das Geld erfunden hat und freut sich auf die neue Saison 2024/25.

Das Schauspielerensemble des Radeberger Biertheaters sucht die Antwort auf die Frage, wer das Geld erfunden hat und freut sich auf die neue Saison 2024/25.

Bild: Matthias Stark

Mit 163 Veranstaltungen und einer Auslastung von 86 % in der vergangenen Spielzeit sei man mehr als zufrieden. Der das sagt, ist der Geschäftsführer des 1. Sächsischen Mundarttheaters, Jens Richter. Rund 37.000 Besucher haben die Aufführungen besucht. Mit 58 Reisebussen sei das Publikum angereist. Nun startet man in der Röderstadt in die neue Saison.

 

Hervorragende Zusammenarbeit des Teams

 

Jens Richter betont, dass die Zusammenarbeit der Autoren der Stücke sowohl mit den Schauspielern wie auch mit dem ganzen Team hervorragend sei. Er verweist darauf, dass der Name »Mundarttheater« Programm sei und das Sächsische im Vordergrund stünde. »Uns ist vor allem auch der persönliche Kontakt zum Publikum wichtig«, sagt Jens Richter.

Thomas Böttcher, der neben dem künstlerischen Leiter Peter Siebecke die Koordination im Team übernommen hat, ist sich sicher: »Wir haben die Zeit genutzt, um uns neu zu orientieren«. Damit gemeint ist auch die Lücke, welche durch den Tod von Holger »Blumi« Blum entstanden war. Und Thomas Böttcher ergänzt: »Wir sind für die neue Spielzeit gut aufgestellt«. Dazu ergänzt Alexander Siebecke, Regisseur des neuen Stücks »Bares für Wahres! Wenn’s bei Neumann zweimal klingelt«: »Es sind große Fußstapfen, in die wir treten«. Und mit Blick auf die Arbeit der Autoren sagt er augenzwinkernd: »Stücke schreiben ist wie Eintopf kochen, man braucht viele Zutaten«. Im neuen Neumann gäbe es fünf Türen, einen Schrank, ein Sofa und so eine herzerfrischende Verwechslungskomödie. Zu den Proben des Stücks meint er: »Es gab keinen Tag, an dem wir uns nicht weggeschossen hätten vor Lachen«.

 

Betreutes Denken im Altenheim

 

Ein weiteres neues Stück ist der 5. Teil vom »Schwippsbogen«. Für das Buch ist erstmals der Journalist Jens Fritzsche mitverantwortlich, das er gemeinsam mit Thomas Böttcher und Jens Albrecht geschrieben hat. »Es gibt ein paar neue und verrückte Figuren«, verrät er. Schon die Ankündigung zum neuen Stück entlockt ein Lächeln. Das Altenheim »Betreutes Denken« hat zu wenige Bewohner. Je weniger Bewohner, desto teurer wird es für jeden von ihnen. Und ausgerechnet am Schwipsbogen lauert schon die nächste Schwierigkeit. Wirt Christian hat den Imbiss aus Altersgründen an seine Tochter übergeben. Diese bietet nun aber veganes Essen und alkoholfreien Glühwein an. Offensichtlich nicht ganz falsch liegt, wer da zeitgenössische Anspielungen vermutet. Die Zuschauer wird es zu Lachsalven anstacheln.

Erstmals in der Geschichte des Radeberger Biertheaters gab es ein Casting für neue Ensemblemitglieder. Gemeldet hatten sich rund 170 Bewerber, gut zwei Dutzend wurden eingeladen. Es gäbe hier einen Schatz zu heben für die Zukunft, so das Fazit zu dieser Aktion.

Auf dem Spielplan zur neuen Saison stehen außer den eigenen Stücken auch viele weitere Höhepunkte. So wird beispielsweise IC Falkenberg im November mit einem Live-Konzert zu Gast sein. Peter Flache liest in seinem Programm »3 Kokosnüsse für Rumpelstilzchen« aus »unveröffentlichten« Märchen der Gebrüder Grimm, Yves Macak ist mit »R-Zieher« auf der Bühne und Thomas Böttcher mit den Solo-Programm »BÖstandsaufnahme – Anlauf statt Gleitgel«. Im Ganzen sind in der neuen Spielzeit 174 Veranstaltungen geplant. Da dürfte für fast jeden Geschmack etwas dabei sein.

Das komplette Angebot gibt’s unter www.biertheater.de.


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