Matthias Stark

Ein wichtiges Stimmungsbild

Radeberg. Für sechs Monate galt auf der Hauptstraße in Radeberg Tempo 20. Nun liegen Zahlen aus dem Verkehrsversuch vor.

Für sechs Monate galt auf der Hauptstraße in Radeberg Tempo 20. Nun liegen Ergebnisse einer Umfrage hierzu vor. Foto: Matthias Stark

Für sechs Monate galt auf der Hauptstraße in Radeberg Tempo 20. Nun liegen Ergebnisse einer Umfrage hierzu vor. Foto: Matthias Stark

An der Umfrage haben sich 865 Personen beteiligt. Eine Mehrheit von 596 wohnt in Radeberg, das sind 68,9 Prozent. Direkt betroffen als Anwohner von Hauptstraße, Markt und Oberstraße waren 106 Personen. Wie groß der Anteil von betroffenen Gewerbetreibenden ist, kann nur geschätzt werden, da 808 Personen dazu keine Angaben gemacht haben. Mehrmals wöchentlich wird der Bereich von 346 Personen (40 Prozent) gefolgt von einer täglichen Nutzung durch 305 Personen (35,3 Prozent). Das dazu benutzte häufigste Verkehrsmittel sind Auto oder Kraftrad mit einem Anteil von 83,7 Prozent, gefolgt von Fußgängern mit 59,9 Prozent und Fahrradfahrern mit 24,2, Prozent. Die große Mehrheit nutzt den Bereich zum Einkaufen (66,8 Prozent), gefolgt von Schulbesuch (36,5 Prozent) und Behördengang (21,8 Prozent).

Mehrheit für geringere Geschwindigkeit

Die interessantesten Zahlen sind natürlich jene, welche die Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h betreffen. Insgesamt 68,5 Prozent der Umfrageteilnehmer sind mit dieser Geschwindigkeit sehr zufrieden bzw. zufrieden. Unter den Fahrradfahrern ist es eine Mehrheit von 76,1 Prozent, unter den Fußgängern stimmt eine Mehrheit von 76,5 Prozent dieser Höchstgeschwindigkeit zu. Auch unter den Gewerbetreibenden gibt es eine Mehrheit von etwa 56 Prozent und die Anwohner stimmen mit 51,9 Prozent mehrheitlich für die 20 km/h. Auf die zusammenfassende Frage, ob der verkehrsberuhigte Geschäftsbereich fortgeführt werden soll, gibt es mit 63,9 Prozent ein klares Votum dafür.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird noch etwas Zeit benötigt, alle Meinungen hinsichtlich des Verkehrsversuchs rechtlich zu würdigen, fachlich einzuordnen und unter Berücksichtigung umliegender Maßnahmen zu planen. Die Pressesprecherin der Stadt, Sarah Günther, sagt dazu: »Die Meinungen zeichnen ein Stimmungsbild, das als sehr wichtig erachtet wird, und sie können sehr relevante Hinweise enthalten, die Einfluss auf die konkrete Umsetzung nehmen können. Einen beschließenden Charakter haben die Meinungen nicht. Es geht also kein Mehrheitsbeschluss daraus hervor.« Und sie ergänzt: »Die Ergebnisse insgesamt sollen im neuen Stadtrat nach den Sommerferien präsentiert werden. Dann wird dieses Thema auch als Tagesordnungspunkt aufgenommen. Ein Beschluss des Stadtrates ist in dieser Sache nicht erforderlich, lediglich ein Informieren.«

Wie die Stadt weiter mitteilt, wird die Umsetzung von Tempo 20 auf der Hauptstraße wohl kommen. Voraussetzung sei jedoch der Abschluss der Bauarbeiten auf der Stolpener Straße/Wasserstraße, da diese Bereiche und die Hauptstraße in ihrer Gesamtheit betrachtet werden müssten. Deshalb werde nicht vorschnell agiert.


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