Rainer Könen

Ein Projekt, das alle überwältigt

Kamenz. Die neue Zentrale Notaufnahme am St. Johannes-Krankenhaus Kamenz beeindruckte bereits bei der offiziellen Einweihung. Mit der modernsten Einrichtung der Region wird die Notfallversorgung im Landkreis weiter angehoben.

Bei der offiziellen Eröffnung der neuen Zentralen Notaufnahme (ZNA) am St. Johannes-Krankenhaus Kamenz gab dessen Geschäftsführer ungewohnte Einblicke in sein Innenleben. Als er in den vergangenen Tagen durch die neuen Räumlichkeiten der Notaufnahme gegangen sei, sei er regelrecht »geflasht«, überwältigt gewesen, bekannte Lutz Möller. Diese hochmodern-eingerichtete Notaufnahme werde das hier arbeitende Krankenhauspersonal »noch mehr motivieren«, so Geschäftsführer Möller. Der davon sprach, das er in seinem Berufsleben schon viele solcher Projekte erlebt und begleitet habe, aber diese ZNA, die modernste Einrichtung in der Region, sei doch sehr beeindruckend.

Das fanden auch all die geladenen Gäste aus Landes- und Kommunalpolitik, aus Bau- und Gesundheitswesen, die sich am Freitagvormittag, 25. Oktober, nach der feierlichen Eröffnung in der 900 Quadratmeter großen Einrichtung - drei mal so viel Fläche wie bisher - umschauten. Besonders imponierend: das optimierte Konzept der Notfallversorgung. Werden hier doch künftig Notfallpatienten mit einem innovativen, digital unterstützten Triage-System direkt und schnell eingeschätzt. Sorgt ein modernes Kommunikationssystem dafür, dass Ärzte und Pflegekräfte vernetzt sind, was eine Behandlung effizienter und zielgerichteter macht. »Hier werden nicht nur die Arbeitsbedingungen für das Personal optimiert, wir haben hier auch ein angenehmes Umfeld für die Patienten geschaffen«, so Möller weiter. Kamen‘ Oberbürgermeister Roland Dantz wies darauf hin, dass mit der neuen ZNA die medizinische Versorgung in Stadt und Region weiter verbessert werde.

Mittelpunkt des neuen Gebäudes ist ein zentraler Aufnahmetresen, der den Patientenzulauf effizient steuert, eine enge Verbindung zwischen Klinikpersonal und der benachbarten Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) sicherstellt. »Die unmittelbare Nähe von KV-Notdienst und zentraler Notaufnahme ermöglicht es uns, den Charakter eines Integrierten Notfallzentrums (INZ) in Kamenz voll umzusetzen«, so Geschäftsführer Lutz Möller weiter. Die neue Notaufnahme habe man so gestaltet, dass unnötige und weite Wege vermieden, Abläufe verkürzt werden. Ein weiterer Pluspunkt des Neubaus: Dank räumlicher Anordnung und moderner Technik können leichter erkrankte Patienten direkt in die KV-Praxis geleitet werden, während akute Notfälle in den ZNA-Räumen versorgt werden. Eine solch enge Verknüpfung verbessert nicht nur die Effizienz, sondern soll auch die Patientenzufriedenheit fördern. Rund 5,5 Millionen Euro wurden in dieses Projekt investiert, vom Freistaat gab es Fördermittel in Höhe von 3,9 Millionen Euro.

Am 5. November wird die neue ZNA ihren Betrieb aufnehmen.


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