

Platsch! Das schleimig aussehende Riesenauge flutscht aus seiner Verpackung in die kalte, grüne Bowle. Die in Fingerstücke portionierten »eiskalten Händchen« sind auch schon fertig und wandern gleich in den heißen Ofen, während Hexen, Monster, Schreckgespenste und andere gruselig aussehende Gestalten ihr Unwesen treiben. Es wird getanzt, gelacht, gespielt, gezaubert, gekocht und gebacken. Ist alles nur Spaß, denn es herrscht Halloweenzeit im Mehrgenerationenhaus (MGH).
Die Monsterparty ist Teil eines abwechslungsreichen Ferienprogramms, welches mit einem alternativen Tobetag begonnen hatte. Alternativ deshalb, weil solch ein ähnlicher Aktionstag mit Baden und Wasserrutschen bereits in den Sommerferien geplant war, aufgrund Wassermangels aber abgesagt werden musste. Für das kreative Team im MGH kein Problem. Schnell war eine Ersatzlösung gefunden, die vielen Kindern einen gelungenen Start in die Herbstferien ermöglichte.
Den absoluten Rekord bei den Anmeldungen erreichte jedoch das Angebot Textilgestaltung mit Plotter, was in dem Fall so viel wie Zeichnen bedeutet. Eingeladen waren junge Nachwuchsdesigner, um ihr eigenes T-Shirt mit verschiedenen Motiven und modernen technischen Arbeitsmaterialien selbst gestalten zu können. »Wir hatten über 90 Anmeldungen. Mit dieser hohen Resonanz haben wir nicht gerechnet. Coole Angebote, bei denen sich die Kinder verwirklichen und dann auch noch etwas davon direkt mit nach Hause nehmen können, kommen derzeit bei Mädchen und Jungen sehr gut an«, meint Anika Noack. Die Leiterin der pädagogischen Werkstatt sieht hierbei vor allem einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, in deren schwersten Zeiten Kinder und Jugendliche fremdbestimmt agieren mussten.
Vielleicht war das auch einer der entscheidenden Gründe, warum die Jungen und Mädchen so gern die Halloweenparty unter fachlicher und pädagogischer Anleitung mitorganisierten. Wenngleich diese Form der demokratischen Mitbestimmung und Mitgestaltung im Mehrgenerationenhaus seit jeher groß geschrieben wird. In verschiedenen Gruppen kümmerten sich die jungen Eventplaner um die Programmgestaltung und die Dekoration der Räumlichkeiten. Angehende Hobbyköche und Freizeitbäcker sorgten sich in der Gemeinschaftsküche um die speziellen Speise- und Getränkepläne sowie deren organisatorischen Ablaufpläne bis zur Vollendung des Grusels-Buffets.
»Das Organisieren der Party hat mir im Ferienprogramm bis jetzt am besten gefallen. Wir konnten unsere Ideen einbringen und es hat viel Spaß gemacht«, meinte die achtjährige Zoe begeistert, bevor die Gruselparty im MGH lustig weiterging.
So wie im vergangenen Jahr stand der Escape-Room wieder hoch im Kurs. Ins Deutsche übersetzt heißt es nichts anderes als »Fluchtraum«, in dem verschiedene Aufgaben gelöst werden müssen, um ans Ziel zu kommen. Von dem »zerstreuten« Professor sind in dem Fall nur noch die sterblichen Überreste und verschiedene persönliche Dinge wie ein Koffer übriggeblieben. Aber wo ist die große Schatztruhe? In Teamarbeit, kombiniert mit sehr viel Spaß, Neugierde und den richtigen Überlegungen, durften sich die Teilnehmer nach Lösung aller Aufgaben über den Schatz, in Form von Süßigkeiten, freuen.
Aber auch außerhalb der Ferienzeit ist das MGH eine Anlaufstelle für jede Generation. »Wir bieten für Familien quasi ein Gesamtpaket an und haben viele altersgerechte Angebote für jede Zielgruppe. Ob nun Spiel, Sport, kreative Beschäftigung, Weiterbildungen, Erfahrungsaustausch und Beratungs- sowie Vermittlungsangebote – bei uns findet jedes Familienmitglied etwas für sich. Wir ermöglichen damit geschaffene Freiräume, die für Familien auch wichtig sind«, meint MGH-Leiter Silvio Thieme. Im kommenden Jahr soll das Kinderbasteln wieder neu aktiviert werden. Familien können ihre Bedarfe und Wünsche für Angebote gern äußern, so Silvio Thieme.