Der neue Weg mit Alstom
Gute zwei Wochen ist es jetzt her, als die Bombardier-Zugsparte durch Alstom übernommen wurde. Der Alstom-Konzern ist damit zum Marktführer in Europa und zweitgrößten Hersteller in der Zugbranche weltweit herangewachsen. In Bautzen werden die Hoffnungen groß, langfristig Ruhe und Konstanz in den Produktionsstandort zu bekommen. Arbeitsverträge bleiben weiterhin bestehen Gerd Kaczmarek ist Betriebsratsvorsitzender des Bombardier-Werkes und erklärt, wie sich die Situation nach der Übernahme entwickelt hat. Da es sich beim Verkauf der Zugsparte um einen sogenannten »Share Deal« handelte, wurden neben den gesamten Anteilen auch Arbeitsverträge und Lieferaufträge übernommen. »Für den Großteil der Beschäftigten hat sich der Arbeitsalltag nicht großartig geändert, Arbeitsverträge bleiben bestehen und geplante Aufträge werden weiter abgearbeitet«, erklärt Gerd Kaczmarek. Lediglich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Personal merken größere Umstellungen, da die Computergestützten Programme auf Alstom- Systeme umgewandelt werden. Bombardier-Werk von Kurzarbeit betroffen Auch der Schienenfahrzeughersteller war von Kurzarbeit betroffen und konnte diese am ersten Februar beenden. Aufgrund der Corona-Pandemie gab es Lieferengpässe bei Zulieferern zu beklagen, wodurch die Produktion heruntergefahren werden musste. Langfristig gesehen werden am Standort Bautzen Arbeitskräfte gesucht, um die Fülle an Aufträgen termingerecht realisieren zu können. Für die nächsten zwei Jahre sind die Auftragsbücher voll. So werden Züge an die Dresdener und Berliner Verkehrsbetriebe, Fernverkehrszüge an die Deutsche Bahn und Doppelstockfahrzeuge für Israel geliefert. Bautzener Werk: Industrie 4.0 In den letzten Jahren wurde viel in das Werk investiert und umstrukturiert. Als der Standort noch unter der kanadischen Bombardierführungsriege geleitet wurde, hat sich der Produktionsort spezialisiert. Statt wie früher den gesamten Produktionsprozess zu begleiten, liegt der Schwerpunkt derzeit in der Endmontage und Inbetriebnahme sowie Auslieferung der Schienenfahrzeuge. Fachkräfte aus dem Bereich der Schweißerei- und CNC-Technik wurden als Monteure in der Endmontage umgeschult. Schließung des Werkes für Betriebsrat ausgeschlossen Welche Pläne und Ideen die Alstom-Verantwortlichen aus Frankreich haben, kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Laut Kaczmarek findet in den Werken eine Bestandsaufnahme statt, die drei bis sechs Monate andauern kann. »Wir hoffen, dass der Eigentümer unsere Spezialisierung positiv sieht und wir in den Plänen des Alstom-Konzerns eine wesentliche Rolle spielen werden«, so Kaczmarek. Auf die Frage, ob dem Werk in Bautzen eine Schließung droht, entgegnet der Betriebsratsvorsitzende deutlich: »Ich sehe keine Ansatzpunkte, die einer Schließung Nahrung geben, ganz im Gegenteil: Bautzen ist zukunftssicher und modern aufgestellt.

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