Matthias Stark

Ausbildungscampus entsteht in Radeberg

Radeberg. Das sächsische Kabinett hat grünes Licht für das Ausbildungscluster Mikroelektronik gegeben. Der neue Ausbildungscampus für Mikrotechnologen soll in der Röderstadt entstehen.

Noch ist das Eschebach-Areal in Radeberg eine Industriebrache, aber schon bald soll hier an Spitzentechnologie gearbeitet werden.

Noch ist das Eschebach-Areal in Radeberg eine Industriebrache, aber schon bald soll hier an Spitzentechnologie gearbeitet werden.

Bild: Matthias Stark

Das Ziel ist die Absicherung des entstehenden Bedarfs an Fachkräften in der Halbleiterbranche. Dafür sollen ab dem Ausbildungsjahr 2028/29 bis zu 1.000 Ausbildungsplätze bereitgestellt werden. Um das zu erreichen, will der Freistaat bestehende Ausbildungseinrichtungen modernisieren und erweitern. Zusätzlich besteht Bedarf an neuen Schulungsräumen, Laboren und Werkstätten sowie einem Reinraum, die auch zur Weiterbildung genutzt werden können.

Wirtschaftsminister Martin Dulig sagt dazu: »Wir haben uns ganz bewusst für den Standort Radeberg entschieden. Damit sorgen wir dafür, dass die positiven Auswirkungen der Halbleiterentwicklung ganz direkt im Umland von Dresden ankommen. Das Ausbildungscluster Mikroelektronik ist ein großer Baustein für den Fachkräftebedarf. Das besondere Engagement der Stadt Radeberg und des Landkreises Bautzen hat uns überzeugt.«

 

Große Chance für Radeberg

 

Radebergs Oberbürgermeister Frank Höhme freut sich in den sozialen Medien über den Beschluss. Er schreibt: »Das sächsische Kabinett hat zugestimmt, dass in Radeberg ein Ausbildungscampus für Mikrotechnologen entstehen kann. Etwa 75 Mio. werden dafür direkt am Radeberger Bahnhof, auf dem Eschbach-Areal, investiert. Auch wenn die eigentliche Arbeit noch vor uns liegt, haben sich die vielen Telefonate, Treffen und Emails offensichtlich ausgezahlt, um im Auswahlverfahren für Radeberg als attraktiver Standort für das Ausbildungszentrum zu werben.«

Und in einem Statement ergänzt das Stadtoberhaupt: »Radeberg profitiert einmal mehr von seiner direkten Nähe zu Dresden und kann unmittelbar an hochmoderner Technologieentwicklung teilhaben. Ich habe dies sofort als Chance für Radeberg gesehen und mich für unsere Stadt als Standort für den Ausbildungscampus für Mikrotechnologie stark gemacht. Nun werden tatsächlich dringend benötigte Fachkräfte in der Mikrotechnologie künftig aus Radeberg kommen! Das sind sehr gute Nachrichten für unsere Stadt und für Sachsen. Unsere Stadt ist zukunftsgewandt und vielseitig, das wird das Ausbildungszentrum umso mehr beweisen.«

 

Sachsen ist wichtiger Standort

 

Das sächsische Wirtschaftsministerium teilt dazu mit: »Sachsen hat sich zum bedeutendsten Standort der Halbleiterindustrie in Europa entwickelt. Jeder dritte in Europa produzierte Chip kommt aus Sachsen. Durch Erweiterungen und Neuansiedlungen großer Unternehmen wird die internationale Strahlkraft der Region weiter wachsen. Nach der Schaffung der industriellen Basis und dem Ausbau der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten bildet die Bereitstellung von qualifizierten Ausbildungs- und Fachkräften die größte Herausforderung der kommenden Jahre. Heute arbeiten in der Branche ca. 80.000 Menschen. 2030 werden es über 100.000 sein. Das ist ein jährlicher Zuwachs von bis zu 3.000 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der große Fachkräftebedarf der Halbleiterindustrie, der Zulieferer und des regionalen Mittelstandes kann nicht aus dem Bestand gedeckt werden.«

Für die Stadt Radeberg ist die Entwicklung der Industriebrache an der Bahnhofstraße Chance und Herausforderung zugleich. Ein moderner Ausbildungscampus schreibt die Geschichte der Röderstadt als Standort von Innovation und Mikroelektronik fort.


Meistgelesen