Matthias Stark

Auf dem richtigen Weg sein

Radeberg. In Radeberg wurde die Aktion »Wegecheck« gestartet. Dabei geht es unter anderem um das Mitgestalten von Fußwegen und Straßenquerungen.

Der Radeberger Oberbürgermeister Frank Höhme konnte zahlreiche Gäste zur Auftaktveranstaltung begrüßen. Foto: Matthias Stark

Der Radeberger Oberbürgermeister Frank Höhme konnte zahlreiche Gäste zur Auftaktveranstaltung begrüßen. Foto: Matthias Stark

Fast dreißig Bürgerinnen und Bürger waren in den Ratssaal des Radeberger Rathauses gekommen, um bei der Vorstellung des Projekts »Wegecheck« dabei zu sein und vor allem auch, um mitzureden. Denn genau darum geht es bei dem Projekt: die Menschen in der Stadt einzubeziehen.

So freute sich Oberbürgermeister Frank Höhme sichtlich über den Zuspruch. Er sagte: »Das ist ein wichtiger Prozess, der heute hier in Radeberg beginnt. Es wurden acht Kommunen in Sachsen für das Projekt ausgewählt. Wir sind stolz darauf, als einziger Ort im Landkreis Bautzen dabei sein zu dürfen. Ich bin erstaunt, wie viele Bürger unserer Stadt heute hier anwesend sind und sich einbringen wollen. Das zeigt auch die Verbundenheit zu Radeberg. Für mich ist klar: wir müssen den Bürgern noch mehr solche Formate anbieten, auch und gerade, um am Ende den Bürgerwillen durchzusetzen.«

Zu-Fuß-Gehen wird oft unterschätzt

Die Röderstadt ist die erste Kommune, in der das Projekt vorgestellt und somit gestartet wird. Als weitere Orte sind beispielsweise Pirna, Moritzburg und Niesky geplant. Ziel ist, die Öffentlichkeit bei der Verbesserung der Wegesituation einzubeziehen und vor allem auch die Bedürfnisse der Menschen mit Einschränkungen, z.B. Rollstuhlfahrern, kennenzulernen. Außerdem sollen die Bürgerinnen und Bürger zum Thema Zu-Fuß-gehen sensibilisiert werden. Der Fußverkehr ist Teil jeder Wegekette, sein Anteil daran beträgt stattliche 35%.In einem kurzen Vortrag stellte Tobias Schönefeld vom beteiligten SVU-Planungsbüro fest, was das Gehen so besonders macht: Es ist nämlich gesundheitsfördernd, umweltfreundlich, preiswert, leise, emissionsfrei und flächensparsam. Außerdem gestatte es soziale Teilhabe in hohem Maße und meint damit ganz profan das Gespräch auf der Straße.

Getragen wird das Projekt vom Freistaat Sachsen, einer Arbeitsgemeinschaft sächsischer Kommunen mit dem Namen Wegebund, dem Planungsbüro SVU aus Dresden, dem Kinder und Jugendbund sowie nicht zuletzt den Kommunen selbst und den beteiligten Bürgerinnen und Bürgern.

Großes Interesse von Menschen mit Einschränkung

Unter den lebhaft Diskutierenden war auch die Radebergerin Isabell Krohn. Sie sitzt nach einer Muskelerkrankung seit dem Jahr 2014 im Rollstuhl. Isabell Krohn arbeitet unter anderem auch in der Arbeitsgemeinschaft barrierefreies und radfreundliches Radeberg mit. Zu dem Projekt sagt sie: »Ich finde die Möglichkeit super, sich als Bürger zu beteiligen. Es ist absolut notwendig, weil in Radeberg deutlich Luft nach oben ist. Es gibt aber bereits gute Beispiele für Barrierefreiheit in unserer Stadt. Gerade ich als Rollstuhlfahrerin bin ja in der Pflicht, hier mitzuwirken, wenn ich die Möglichkeit dazu habe.«

In der zweiten Phase wird nun am 12. März die Vor-Ort-Begehung stattfinden. Zu dieser können sich weitere Interessierte anmelden. Information und Anmeldung sind im Internet möglich: www.wegecheck-sachsen.de


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