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Zimmis Einwurf – Weshalb kann es nicht immer...

...so entspannt zugehen wie mitten im Wald von Großaspach?

Die Dresdner Schlachtenbummler feierten mit den Einheimischen schon Stunden vor dem Anpfiff mit Bier, Bratwurst und Brezeln. Die einen waren beglückt, dass ihr Stadion endlich mal ausverkauft war, die anderen froh, dass sie bereits ein zweites Mal für Volksfeststimmung sorgen durften. Und das, obwohl nur eine Einbahnstraße zum Stadion führte, es kilometerlange Fahrzeugschlangen gab. Auch störte nur geringfügig, dass noch kein schnelles Internet für den Transport der Bilder und Nachrichten vor Ort war. Es war eben, wie es ist. Die Pyro-Show der Dynamo-Ultras wurde mit Bewunderung wahrgenommen, viele der Gastgeber schossen Erinnerungsbilder. Schnell war der Rauch verflogen, nichts störte mehr den Spielablauf. Der DFB wird beide Vereine wieder zur Kasse bitten, weil Fackeln verboten sind. Inzwischen werden diese Bilder jedes Wochenende zur ganz natürlichen Begleiterscheinung in den Stadien der Republik. Was wurde nicht alles in Sonntagsreden der Politiker gefordert, was wurde nicht alles unternommen, um der Unsitte Herr zu werden? Ohne Ergebnis. Sicherheitsdienste und Polizei stehen der ganzen Sache ohnmächtig gegenüber. Der DFB hält die Hand auf und kassiert. So kann er doch den Steuernachzahlungen wegen der nicht angegebenen Millionen nach der 2006er WM recht gelassen entgegenblicken. Nein, auf die Ultras, die auch noch in zwanzig Jahren zündeln werden, wird nicht etwa zugegangen und verhandelt, vielleicht doch die Nebensache noch in irgendeiner Form zu legalisieren. Es ist so wie mit den Autofahrern. Hauptsache, die Stadt- und Gemeindekassen werden ordentlich aufgefüllt dank aufgestellter Parkschilder und versteckter Blitzer. Im Hessenderby zwischen Frankfurt und Darmstadt ging es rund. Die Eintracht-Zugehörigen waren schon wieder auf dem Rasen, verbrannten die Fahnen der Kontrahenten und ergötzten sich daran. Wenig kommt davon im Osten an. Aber wehe, wenn in Aue ein Spruch hängt, dass das Erzgebirge deitsch und frei sein möchte und nebenan ein Bild vom Heimatdichter Anton Günther aufgestellt ist. Dann wittern doch tatsächlich schon wieder einige eine Verschwörung und wollten zu gern mit dem ausgestreckten Finger auf den Osten zeigen. Ihr Gert Zimmermann


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