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Wucht des Vereins macht vieles möglich

Dresden. Das Interview der Woche mit Dynamo-Sportdirektor Thomas Brendel.

Thomas Brendel

Thomas Brendel

Bild: Schmidt

Auf die Stelle des Geschäftsführers Sport gab es 135 Bewerbungen aus der ganzen Welt. Der Dynamo-Aufsichtsrat entschied sich einstimmig für Thomas Brendel. Wie haben Sie die Tage rund um Ihre Berufung erlebt?

Donnerstags war ich zum Gespräch in Dresden, am Sonnabend wurde ich deshalb vom FSV Frankfurt beurlaubt und am Dienstag durfte ich meinen Job hier antreten. Die Zeit im Wartemodus war nicht einfach.

 

Warum haben Sie sich bei Dynamo beworben?

Ich freue mich auf diesen Traditionsverein mit seiner überragenden Infrastruktur und den vielen Fans. Ich habe die 2016 in München bei 1860 erlebt, als 25.000 Dresdner im Stadion waren. Die Strahlkraft und die Wucht des Vereins macht vieles möglich. Das war übrigens die erste Bewerbung in meiner Karriere überhaupt.

 

Mit welchem Ziel sind Sie angetreten?

Natürlich sind wir ambitioniert und wollen oben mistspielen, doch das wollen sieben oder acht andere Mannschaften auch. Der Kader ist im Umbruch, der Trainer ist neu – da ist erst mal Geduld gefragt.

 

Haben Sie eine Liste mit potenziellen Neuzugängen in der Tasche mitgebracht?

Wir brauchen eine perspektivische Achse, das meine ich sportlich und finanziell. Da kann ich jetzt natürlich in einem ganz anderen Teich fischen als in Frankfurt. Da liegt nicht nur eine Liga, sondern viel mehr dazwischen. Erstmal werde ich mit den Spielern reden, die noch da sind. Dann brauchen wir neue Leute, die die 3. Liga kennen und beherrschen. Um die herum müssen wir Talente bauen, auch aus der Regionalliga, die uns vielleicht erst im nächsten oder übernächsten Jahr richtig helfen.

 

Gesucht wurde eigentlich jemand aus dem Dynamoland oder zumindest mit schwarz-gelbem Bezug…

Das kann ich nicht bieten, das finde ich aber gar nicht schlimm, wenn jemand mit ganz anderem Blickwinkel auf die Sache blickt. Immerhin: Meine Frau stammt aus Halberstadt, ich kann also ein bisschen was Ostdeutsches vorweisen. Wir ziehen als Familie richtig nach Dresden und verlassen erstmals unsere gewohnte Umgebung. Meine Arbeit hier soll etwas Langfristiges sein. Unsere Töchter sind 16 und elf, wir suchen gerade nach einer Schule.


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