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Weltkulturen verbinden sich im Blütenrausch

Frühling zieht ab 26. Februar für mindestens zehn Tage ins Palais im Großen Garten ein

Arndt Kühne ist Inhaber einer Gartenbaufirma. Er gehört zu den 30 sächsischen Gärtnern, die seit einigen Wochen mit etwas Sorge auf den milden Winter schauen. „Das Wetter hat dafür gesorgt, dass viele Frühlingsblüher bereits jetzt schon sprießen“, sagt Kühne. Der natürliche Austrieb der Blumen lässt sich jedoch nur bedingt einbremsen. „Es ist viel Fingerspitzengefühl notwendig, um die Pflanzen punktgenau zum Blühen zu bringen." Kühne beteiligt sich von Anfang an beim Dresdner Frühling. Aller zwei Jahre findet im Palais im Großen Garten eine Ausstellung statt, auf der mehr als 40.000 Blumen und Pflanzen gezeigt werden. Das Gemeinschaftsprojekt der sächsischen Gärtner findet dieses Jahr zum sechsten Mal statt. Vom 26. Februar bis 6. März verwandelt sich das barocke Palais auf 1.400 Quadratmetern in ein buntes duftendes Blumenmeer. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Bevor die Pflanzen nach einem festgelegten Designmuster gesetzt werden können, müssen Handwerker im Palais die nötigen Vorrichtungen bauen. „Um das Gebäude zu schützen, muss ein Boden- und Wasserschutz errichtet werden“, erklärt Landschaftsarchitekt Niels Böhme, der den Aufbau technisch und finanziell koordiniert. Erst danach werden die vielen verschiedenen Pflanzen, unter anderem Tulpen, Narzissen, Wildkrokusse und Primeln, in fantasievollen Themenräumen nach einem festgelegten Muster gesetzt. Außerdem gibt es länderspezifische Ausstellungselemente wie einen Elefanten, besetzt mit 2.500 Nelken, oder einen Adler mit einer sechs Meter breiten Flügelspanne. Sogar Züchtungen, die bisher noch nie zu sehen waren, können von Gästen bestaunt werden. Zur letzten Auflage wurde mit 38.000 Besuchern ein neuer Rekord aufgestellt. Das Palais eignet sich perfekt für die Blumenschau, denn es ist frostfrei und wird auch nicht beheizt. Dadurch können die Pflanzen so lang wie möglich auf natürliche Weise blühen. Täglich wird einmal durchgelüftet, um die Luftfeuchtigkeit zu minimieren. Sonst gibt es für die Blumen keine Sonderbehandlungen. „Verwelkt eine, wird sie ausgetauscht“, sagt Arndt Kühne. „Wir haben genug auf Reserve.“


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