

Prime Time für eine Sonnenfinsternis! „Es ist ein Sonnabend, es ist Frühling“, einen besseren Zeitpunkt kann sich der Chef der Radebeuler, Ulf Peschel, nicht vorstellen. Zusammen mit dem Astroclub Radebeul lädt er am 29. März zum nächsten Großereignis am Firmament ein – einer partiellen Sonnenfinsternis.
Grund genug einen schönen Astronomie-Tag für Laien und Hobbyastronomen zu gestalten. 12,6 Prozent der Sonne werden diesmal verfinstert sein. 11.33 Uhr ist Beginn, das Maximum wird Punkt 12.18 Uhr erreicht. Ein Ereignis, das sich praktisch überall beobachten lässt. Wichtig ist, unbedingt Sonnenfinsternis-Brillen aufsetzen – wohlgemerkt keine Sonnenbrillen. Wer die erfahrungsgemäß just dann teuren Sonnenfinsternis-Brillen nicht kaufen will, kann notfalls auch seine Rettungsdecke aus dem Auto hervorholen – doppelt einschlagen und vor die Augen halten.
Noch schöner ist es natürlich einen solchen Tag mal in erfahrener Runde in der Sternwarte zu verbringen. Dort haben Astroclub und Sternwarte ein tolles Programm bis in den Abend hinein organisiert.
Die Finsternis wird z.B. auch an eine große Wand projiziert – das ist immer ein Erlebnis, weil viele etwas gemeinsam sehen. Public Viewing sozusagen. „Wir werden alles auffahren, was an Möglichkeiten da ist“, verspricht Ulf Peschel. Es gibt die große Planetarium-Show, eine beeindruckende Bildpräsentation vom roten Planeten Mars, immer halbstündlich getaktet.
Für 20 Uhr ist Konrad Willner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt eingeladen. Er wird etwas zur Mission MMX – Martian Moon Exploration – erzählen. Das ist eine geplante Raumfahrtmission der japanischen Raumfahrtagentur (JAXA) und Erforschung der Marsmonde Phobos und Deimos. Deutschland und Frankreich sind mit dem Kleinrover „Idefix“ daran beteiligt. Die MMX-Raumsonde soll 2026 starten und um 2031 Proben von Phobos zur Erde bringen. Beide Monde sind mit 27 und 15 Kilometer sehr klein – wie sie entstanden sind, ist den Forschern noch ein Rätsel.
Dazu kommen Himmelsbeobachtungen an den Teleskopen: Mehrere Jupitermond-Ereignisse z.B. Zuerst sind die Monde Ganymed und Kallisto leicht zu sehen, während Io vom Jupiter bedeckt wird. Europa steht vor der Jupiterscheibe – gegen 20.30 Uhr verschwindet Ganymed hinter der Jupiterscheibe. Galileo Galilei wurde durch das Spiel der Monde von der Idee des heliozentrischen Weltbildes bestärkt – an diesem Abend kann das jeder leicht nachvollziehen.
Und wer es romantisch mag, der hört sich von Mitgliedern des Karl-May-Fördervereins Lese-Kostproben aus den Abenteuern des berühmten Radebeulers an, in denen es ausschließlich um die Gestirne geht – eine völlig neue Sicht auf Karl May.