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Jürgen Männel

Hier kommt Max Raabe

Dresden. Max Raabe und sein 12 Musiker zählendes Palastorchester hat es wieder mal geschafft das Publikum restlos zu begeistern.

 

Bild: Jürgen Männel/jmfoto

Kein Wunder also: Am Ende des über zwei Stunden-Konzertes am Sonntagabend, und auch zwischendurch, hielt es viele der Zuschauer im ausverkauften Kulturpalast nicht auf den Sitzen und es gab tosenden Applaus.

 

Der Künstler stellte sein neues Album "Mir ist so nach Dir" vor und ließ immer wieder bekannte Titel einfließen, führte selbst mit Charme und Witz, aktuelle Bezüge nicht vergessend, durchs Programm. Wer hätte das vermutete, als der 60-jährige Bariton, seiner Orchesterbegleitung eine Pause verschaffend, folgendes zum Besten gab: "Fünf Männer und eine Frau begaben sich in einer Metallkapsel mitten in der Wüste auf eine simulierte Marsmission. Ziel war herauszubekommen, wie sie unterienander auf Hitze, lange Wartepausen, Stress und andere schwierige Situationen reagieren würden. Eine Reise mit der Deutschen Bahn hätte es auch getan!" Nicht nur da hatte er die Lacher auf seiner Seite.

 

Mit dieser CD ist er zurückgekehrt zu seinen musikalischen Wurzeln und einer alten Liebe: Hits aus den Goldenen Zwanzigern perfekt zu präsentieren, dabei doch eine ironische Distanz zum Liedgut nicht vermissen lassend. Egal ob bei "La Mer", "Unter den Pinien von Argentinien" oder "Erstens küss ich nicht" oder allen weiteren Titeln - perfekte Abstimmung von Orchester und dem Berliner Urgestein Max Raabe.

 

Den letzten Titel vor der Pause "Ein Tag wie Gold" kennen inzwischen viele durch die vierte Staffel der TV-Serie " Babylon Berlin" und wer mag, kann den Bezug zum Heute erkennen: ...was kümmern uns Bilanzen, komm lass uns Tanzen...! Auch nach der Pause ging es munter weiter, schwebte sogar ein Zeppelin über dem Publikum, um auf "Dream a little Dream of me" einzustimmen. Titel um Titel aus seinem breitgefächerten Repertoire folgten. Und mit "Lulu" war noch nicht, wie eigentlich angekündigt Schluss, denn das Publikum erklatschte sich noch vier Zugaben.

 

Sicher ist, die Frage des Konzertmottos "Wer hat hier schlechte Laune" stellte sich überhaupt nicht oder wenn doch vorhanden schnell verflogen. Denn es war ein grandioser und ein unvergesslicher Abend!

 


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