Dynamo Dresden: Entscheidung vertagt
Cheftrainer Uwe Neuhaus veränderte seine Startelf im Vergleich zum Auswärtssieg in Cottbus auf zwei Positionen, Aosman und Hartmann ersetzten Andrich und Moll im Mittelfeld.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein temporeiches Drittliga-Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Die bis dahin beste Gelegenheit hatte der Tabellenführer nach zehn Minuten, als Stefaniak mit seinem Schuss rechts im 16er an Holstein-Keeper Zentner scheiterte, Eilers dann beim Nachschuss vom Assistenten in abseitsverdächtiger Position zurückgewinkt wurde. Der Schlussmann der Störche war gut aufgelegt, was er vor allem in der dramatischen Nachspielzeit noch unter Beweis stellen sollte.
Nach 17 Minuten durfte sich dann Blaswich auszeichnen, der einen Abschluss aus kürzester Distanz parierte, kurz darauf war es Hefele, der nach Stefaniaks Freistoß die Lufthoheit hatte, aber seinen Meister in Zentner fand. Nach 31 Minuten hatten die Dynamo-Fans dann den Torschrei auf den Lippen: Testroet tankte sich klasse durch und nahm Aosman mit, der die Kugel Nahe der Strafraumlinie flach, wuchtig und präzise platzierte – erste rettete der linke Pfosten für Kiel, dann parierte Zentner Eilers‘ Nachschuss. Direkt in der Folge setzten Testroet in Rücklage und Hefele ihre Kopfbälle nach Eingaben von Stefaniak neben den Kasten.
Nach 36 Minuten wurde es vor Blaswichs Kasten wieder brandgefährlich, aber Dynamos Nummer eins entschärfte schließlich nach kurzem Chaos im 16er. Dann brandete Jubel durchs Rund – Erfurt hatte gegen Osnabrück den Ausgleich erzielt. Doch klar war, dass die Sportgemeinschaft einen Treffer brauchte. Kurz vor der Pause ging es noch mal hoch und runter, die beste Chance hatte Ex-Dynamo Fetsch, der das Spielgerät aus 12 Metern halblinker Position am langen Pfosten vorbei zirkelte.
Nach dem Seitenwechsel war es erneut Fetsch, der aus aussichtsreicher Position flach verzog, aber Blaswich wäre am rechten Pfosten zur Stelle gewesen (54.). Kurz danach brachte Sanés Abschluss aus 16 Metern keine Gefahr. Die Neitzel-Elf hatte in dieser Phase erstmals ein Übergewicht, bei den Männern von Uwe Neuhaus war ein wenig der „Rucksack“ zu spüren, den man mit sich rumtrug – man brauchte unbedingt dieses eine Tor. Umso mehr als aus Erfurt weitere Treffer vermeldet wurden. Verfolger Osnabrück lag in der thüringischen Landeshauptstadt zwischenzeitlich 1:3 zurück, verlor schließlich 2:4. Aber der Fußballgott hatte sich in den Kopf gesetzt, die Ziellinie für die SGD noch einmal nach vorne zu verlegen.
Als eine Stunde rum war, eroberte sich Dynamo das Spiel zurück. Immer wieder tauchte der Tabellenführer vorm Kieler Tor auf, allein der Durchschlag fehlte. Nach 83 Minuten klärte Zentner einen Kopfball von Testroet im Nachfassen, die Zuschauer rauften sich die Haare. Doch das alles war nichts gegen die Dramatik der Nachspielzeit.
Vier Minuten gab Schiedsrichter Robert Schröder oben drauf. Als knapp zwei davon rum waren, hatte Eilers den Ball mit dem Rücken zum Tor, drehte sich – und setzte seinen Volleyschuss um Zentimeter vorbei. Kurz darauf Chaos im Gästestrafraum, zwei, oder dreimal retteten die Störche auf der Linie. Zentner setzte dann den Schlusspunkt, indem er einen Distanzschuss von Kreuzer in klasse Manier um den Balken lenkte.
Am kommenden Wochenende ist die SGD in Magdeburg gefordert. Nicht mitwirken können Hartmann und Stefaniak, die jeweils den fünften Gelben Karton sahen.
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