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Dresdner will Finaltraum verwirklichen

Dresden. Das Interview der Woche mit Olympia-Läufer Karl Bebendorf.
Karl Bebendorf

Karl Bebendorf

Bild: PR

Am 5. August startet der Dresdner 3.000-Meter-Hindernisläufer Karl Bebendorf in sein zweites Olympia-Abenteuer. Was macht ihn optimistisch, dass nicht – wie in Tokio vor drei Jahren – im Vorlauf das Aus kommt?

Ich bin als Weltranglisten-20. für Paris qualifiziert, in Tokio bin ich als 45. und damit Letzter gerade so ins Feld gerutscht. Das sagt schon viel. Aber wenn man bedenkt, dass nur 16 ins Finale kommen, ist klar: Ich muss im Vorlauf schon alles geben, kann nicht groß taktieren, werde alles raushauen. Ich war noch nie in einem Finale auf Weltniveau, diesmal kann es klappen.

 

Welchen Schub bringt das EM-Bronze von Rom im Rücken?

Dieses Rennen war Wahnsinn, ich habe mich während dieses Wettkampfes richtig reingekämpft und es hat mir gezeigt: So kann es gehen, auch in Paris. Bronze war kein Glücksding und kein Selbstläufer, das Niveau im Feld war krass.

 

Wie ging es danach weiter?

Ich habe weiter am Formaufbau gearbeitet, war auch in der Höhenkammer im Dresdner Kanu-Haus. Leider habe ich mir ein Blase gelaufen und trotzdem weiter trainiert. Es folgte eine Entzündung und die Blutwerte stimmten auf einmal nicht. Jetzt ist alles okay und ich bin fit. In den letzten Tagen vorm Olympia-Rennen ist viel Kopfarbeit angesagt, damit ich mit dem Druck klarkomme.

 

Gibt es eine Eingewöhnungs-Phase in Paris?

Wir Leichtathleten reisen erst zwei Tage vorm Start an. Ich finde das gut, denn vor Ort bin ich immer sofort im Wettkampf-Modus inklusive Aufregung. So lange wie möglich im gewohnten Umfeld, das ist mir lieber. Schade finde ich, dass wir spätestens 36 Stunden nach dem Wettkampf abreisen müssen. Ich sehe also nicht viel von anderen Wettkämpfen oder der Stadt, erlebe die Abschlussfeier nicht live.

 

Der Vorlauf wird 19.04 Uhr gestartet, das Finale am 7. August beginnt 21.40 Uhr – wie gefällt Ihnen das?

Das ist genau meine Zeit, abends bin ich am besten drauf. Das EM-Finale in Rom ging um 10 Uhr los, die Mittagshitze war brutal. An den Temperaturen kann es diesmal also nicht scheitern.


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