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Der tägliche Kampf um Pferde und Ritte

Dresden. Interview der Woche mit dem Dresdner Jockey Alexander Pietsch.

Alexander Pietsch nach seinem Sieg im Dresdner Hauptrennen.

Alexander Pietsch nach seinem Sieg im Dresdner Hauptrennen.

Bild: Schmidt

In sechs von sieben Rennen saß Jockey Alexander Pietsch in Seidnitz im Sattel, gewann davon eines und verdiente 9.400 Euro Preisgeld für die Pferde-Besitzer, wovon er fünf Prozent abbekommt. Zufrieden mit dem Ausflug von Köln in die alte Heimat?

Klar, ein Sieg ist immer Pflicht – und dass der mir sogar im am besten dotierten Hauptrennen um den Preis des Dresdner Weihnachts-Circus mit Amigo Charly gelang, ist natürlich umso besser.

 

Dessen Trainerin Sarka Schütz wollte eigentlich gar nicht aus Hoppegarten anreisen wegen des sehr weichen Bodens…

Ich habe ihr gesagt, dass der kein Problem ist und ich schon die richtige Spur finde. Ich kenne meine Heimatbahn aus dem Effeff und weiß, dass die äußerste Kante auch bei Matschwetter am festesten ist, weil sie etwas höher liegt. Aber das klappt natürlich nicht immer. Im fünften Rennen saß ich auf einem jungen Pferd, das erst sein viertes Rennen absolvierte und nicht so leicht zu lenken war. Bei der Jagd nach der besten Spur hatte ich da das Nachsehen. Aber genau dafür sind solche Lernstarts ja da.

 

Der Bestand an Rennpferden geht immer mehr zurück. Hat das auch für Sie Auswirkungen?

Natürlich, für uns Reiter wird es schwieriger, entsprechend viele Ritte zu bekommen. Wegen einem oder zwei Einsätzen fahre ich nicht quer durchs Land zu einem Renntag. Aber bei mir stimmt die Form und ich hoffe jetzt nach diesem Sieg beispielsweise auf mehr Chancen mit Pferden von Sarka Schütz, weil ihre Stammreiterin länger ausfällt.

 

Auch die Rennvereine kämpfen um jedes Pferd…

Ja, es ist wie in der Marktwirtschaft. Im Laden musst du niedrige Preise anbieten, damit die Leute kommen und im Rennsport hohe Preisgelder, damit die Pferde kommen. Dass das für die Veranstalter ein immer größerer Kraftakt wird, ist mir klar. Aber gerade in Dresden stimmt das Flair, ist das Geläuf immer in Schuss – Geld ist eben nicht alles.

 

Sie sitzen also am 24. August wieder in Seidnitz im Sattel?

Ich habe es zumindest im Kalender stehen und gehe davon aus, dass ich nicht nur ein- oder zweimal gebucht werde.


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