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Als die Lockwitzer ihren Frosch retteten

Dresden. Der Lockwitzer Frosch thront seit über 110 Jahren auf der Wettersäule neben der Lockwitz und ist zum Wahrzeichen des Stadtteils im Dresdner Süden geworden.

Im Jahr 1913 schenkte der Dampfmühlenbesitzer Paul Blischke dem Ort Lockwitz eine Wettersäule.

Im Jahr 1913 schenkte der Dampfmühlenbesitzer Paul Blischke dem Ort Lockwitz eine Wettersäule.

Bild: Branczeisz

Im Jahr 1913 schenkte der Dampfmühlenbesitzer Paul Blischke dem Ort Lockwitz - damals gehörte er noch nicht zu Dresden - eine Wettersäule. Noch im selben Jahr wurde das schmucke Bauwerk errichtet. Warum es ein Frosch krönt, ist bisher sein Geheimnis geblieben, vielleicht wegen des umgangssprachlichen Wetterfroschs.

Am 5. Juli 1913 um 19 Uhr war es so weit, die Wettersäule wurde natürlich in Anwesenheit der örtlichen Honoratioren feierlich eingeweiht. An dieses Ereignis gedachte der Lockwitzer Heimatverein am 11. August 2013 abends um 19 Uhr zum "Hundertjährigen" mit einer kleinen Feierstunde an der Wettersäule. Auf einer Schautafel hatte der Verein die Daten und Fakten zur Geschichte der Wettersäule ausgestellt. Die Vereinsmitglieder und Besucher stießen mit Sekt auf den Frosch an und wünschten ihm weitere 100, 200, 300 friedliche Jahre auf der Wettersäule.

Ihren bisher erlebten schwersten Schicksalsschlag erlebte die Wettersäule stattdessen zur Flut im Jahr 2002. Das Hochwasser der Lockwitz unterspülte das Fundament - es war nur noch eine Frage der Zeit, wann das Lockwitzer Wahrzeichen von der Flut weggerissen werden würde. Die freiwillige Feuerwehr Lockwitz und mutige Bürger retteten "ihren" Frosch. Nachdem die Flut zurückgegangen war, konnten beinahe alle steinernen Bauelemente aus dem Bachbett der Lockwitz geborgen und eingelagert werden. Die Wettersäule wurde wieder aufgebaut, im Jahr 2004 erhielten die Lockwitzer ihr Wahrzeichen zurück.

Am 11. August 2013 wurde dem Heimatverein Lockwitz auch ein Stück einer Bleirolle übergeben, die bis zu Flut 2002 unterhalb des Frosches in der Wettersäule verbaut gewesen war und ebenfalls im Bachbett der Lockwitz gefunden wurde. Auf dem Bleistück haben sich die Arbeiter von 1913 namentlich verewigt, "Fritz Pfeiffer" ist zum Beispiel zu lesen, ein kleines Detail das noch einmal ein kleines Geheimnis lüftete.


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