

1742 hat Caspar Ernst von Normann auf Privatinitiative diese Kirche erbauen lassen. Bis heute ist sie Grabstätte des Bauherrn und seiner Familie. In der Kirchengruft befinden sich elf mumifizierte Körper. Einige davon können durch eine Glasscheibe besichtigt werden.
»So einen Mumienschatz hat kaum eine andere Kirche in Brandenburg«, machte Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger auf die regionale Besonderheit dieser Kulturstätte in seiner Eingangsrede deutlich. Das Innere der Kirche ist bis heute von einer originalen barocken Ausstattung geprägt. Doch diese Ausstattung ist in die Jahre gekommen.
Die Untersuchungen der Fachspezialisten, begleitet von den Denkmalgremien, verdeutlichten einen akuten Handlungsbedarf. Damit die wertwolle Substanz nicht weiter verloren geht und die Kirche als Kulturdenkmal, Gotteshaus und Identifikationsort erhalten bleibt, übergab die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Spree-Neiße nun eine großzügige Förderung. Wie hoch genau diese ausfällt, wollte keiner der Verantwortlichen preisgeben. Das sei bei solchen Förderungen üblich. Nur so viel sei verraten: »Es ist eine beachtliche Summe«, offenbarte Sparkassen-Unternehmenssprecherin Anja Schroschk.
Mit den finanziellen Mitteln werden nun umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen möglich. Dabei werden u.a. hölzerne Einbauten der Kirche, wie der Kanzelaltar, die Seitenempore, der Beichtstuhl-Minisakristei und das Kirchengestühl konserviert. Zu den Maßnahmen zählen die Sicherung und Reinigung der originalen Farbfassungen, die Festigung loser und abgeblätterter Malschichten, die Rekonstruktion beschädigter Holzpartien und Schnitzereien, die Rückführung späterer Überfassungen in ein einheitliches Erscheinungsbild und das Monitoring und die Bekämpfung von Schädlingsbefall.
Zurzeit laufen die Ausschreibungen. Die Projektbeteiligten hoffen, dass schon im Juni dieses Jahres mit den Restaurationsarbeiten aktiv begonnen werden kann.
Harald Altekrüger sagte anlässlich der Scheckübergabe: »Für die Einwohnerinnen und Einwohner des Dorfes ist das Gebäude ein wertvoller Erinnerungsort und hat zugleich eine große Bedeutung für die Mitglieder der örtlichen Kirchengemeinde.« Dabei hob Altekrüger vor allem die Unterstützung der Kirchengemeinde Cottbus-Süd, zu der die ehemalige Kirchengemeinde Leuthen-Schorbus mit dem Standort Illmersdorf seit der Fusionierung im Dezember 2024 gehört, rund um Pfarrer Robert Marnitz hervor, die für dieses Projekt »den Stein angestoßen« haben.
Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zeigte sich beeindruckt von dem Gesamtensemble der Kirche und sprach von einem »Schatz«, der jetzt wieder aufpoliert werden kann. »Durch Stiftung und Sparkasse bleibt die Kirche als ‚Dritter Ort‘ erhalten und kann weiterhin als kultureller und sozialer Treffpunkt jenseits von Zuhause und Arbeitsplatz für die Menschen vor Ort aber auch für die zahlreichen Gäste genutzt werden.«
Neben Gottesdiensten zu Ostern, zum Erntedankfest und zu Weihnachten finden hier auch Konzerte statt, wobei die Kirche besucht werden kann. Besichtigungen der Kirche (mit Mumiengruft) außerhalb dieser Veranstaltungen sind nur durch Voranmeldung bei Familie Dittrich möglich. Die Kontaktdaten sind auf der Internetseite www.kirche-cottbus-sued.de zu finden.