Weiterentwicklung der Notfallversorgung
Am Standort entsteht ein Integriertes Notfallzentrum (INZ), das die Notaufnahme der Universitätsmedizin, die ärztliche Bereitschaftspraxis (ÄBP) der KVBB und eine zentrale Anmeldung miteinander verzahnt. Ziel ist es, Patienten mit akuten gesundheitlichen Problemen gemeinschaftlich rund um die Uhr eine effiziente Versorgung zu bieten.
Verzahnung von ambulanter & stationärer Versorgung
Ein zentrales Element des neuen INZ ist die gemeinsame Anmeldung, bei der qualifiziertes nichtärztliches Personal die Patienten mit einem etablierten standardisierten Ersteinschätzungsverfahren - dem Emergency Severity Index (ESI) - einstuft. Notfälle werden gezielt in die Notaufnahme der MUL - CT geleitet, während medizinisch weniger dringliche Fälle in der ärztlichen Bereitschaftspraxis oder während der regulären Sprechstundenzeiten tagsüber in kooperierenden Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) behandelt werden.
Wichtig ist dabei: Die ärztliche Bereitschaftspraxis ersetzt nicht die regulären Haus- und Facharztpraxen, sondern ergänzt die ambulante Versorgung in Akutfällen außerhalb der regulären Sprechzeiten. »Die Bereitschaftspraxis ist eine Ergänzung und keine Alternative zur Behandlung beim Haus- oder Facharzt. Wir bitten die Patientinnen und Patienten, dies bei der Inanspruchnahme zu beachten«, betont Catrin Steiniger, Vorstandsvorsitzende der KVBB. »Unter der bundesweiten kostenfreien Rufnummer 116117 erreichen Sie telefonisch den ärztlichen Bereitschaftsdienst.«
Moderner Ansatz mit telemedizinischer Unterstützung
Die neue Kooperation ermöglicht außerdem den Einsatz moderner technischer Infrastruktur. So wird die Telemedizin eine größere Rolle spielen, um die Versorgung weiter zu optimieren. Besonders in Nachtstunden, wenn die Notaufnahme direkt in den ärztlichen Bereitschaftsdienst eingebunden wird, wird so eine schnelle und effektive Hilfe sichergestellt.
»Mit dieser Weiterentwicklung wollen wir die Notfallversorgung an der Medizinischen Universität Lausitz- Carl Thiem nicht nur effizienter gestalten, sondern auch die Patienten gemeinsam adäquat versorgen und gleichzeitig die Notaufnahme spürbar entlasten«, sagt der Vorstandsvorsitzende der MUL - CT, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel. Die Kooperation stehe exemplarisch für eine gelungene Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung, die ein Vorbild für weitere Kooperationen zwischen KVBB und Kliniken in Brandenburg sein könne.
Mit der neuen Struktur und der Bündelung von Kompetenzen streben die KVBB und das Uniklinikum eine deutliche Verbesserung der Akut- und Notfallversorgung an. Neben dem allgemeinen ärztlichen Bereitschaftsdienst gibt es am Standort einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst und einen HNO-Bereitschaftsdienst. Die Vertragspartner sind überzeugt: Das Integrierte Notfallzentrum ist ein bedeutender Schritt für die Gesundheitsversorgung in Cottbus und Umgebung.
Sprechzeiten des Bereitschaftsdienstes
Allgemeiner ärztlicher Bereitschaftsdienst:
- Montag, Dienstag, Donnerstag 18 bis 22 Uhr
- Mittwoch und Freitag 13 bis 22 Uhr
- Samstag, Sonntag, Feiertag sowie am 24. und 31. Dezember 8 bis 20 Uhr
Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
- Mittwoch und Freitag 14 bis 18 Uhr
- Samstag, Sonntag, Feiertag sowie am 24. und 31. Dezember von 8 bis 18 Uhr
Hals-Nasen-Ohren-Bereitschaftsdienst:
-Mittwoch und Freitag 16 bis 18 Uhr
- Samstag, Sonntag, Feiertag sowie am 24. und 31. Dezember von 10 bis 12 Uhr