Dany Dawid

UNESCO-Stätten arbeiten zusammen

Lausitz. Erstmals steht mit dem neuen Projekt »UNESCO 5« eine länderübergreifende Vernetzung der UNESCO-Stätten in der Lausitz im Fokus. Die Ziele wurden dazu Anfang März in der Geschäftsstelle des UNESCO Global Geoparks Muskauer Faltenbogen in Klein Kölzig vorgestellt.

Den Startschuss für das Projekt gaben der Sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther, die Staatsekretärin im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, Anja Boudon, die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Maria Böhmer, der Vorsitzende der Mitgliederversammlung des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit, Tadeusz Jedrzejczak, sowie brandenburgische, sächsische und polnische Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Tourismus.

 

Das Vorhaben »UNESCO 5« (Lausitzer UNESCO-Stätten unterstützen eine nachhaltige Transformation der Lausitz) zählt zu den 15 aktuellen STARK-Projekten (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) in der Lausitz. In Partnerschaft mit den vier Lausitzer UNESCO-Stätten und der Domowina soll die Kooperation zwischen den Bundesländern Brandenburg und Sachsen sowie grenzübergreifend mit Polen gestärkt werden.

 

Im Zeitraum von 2023 bis 2026 werden nun insgesamt acht Teilprojekte realisiert. »Ziel ist es, die Lausitzer UNESCO-Stätten zu stärken und dadurch die touristische und kommunale Wertschöpfung zu erhöhen«, erläutern die Projektverantwortlichen Susann Troppa und Ellen Beuster. Sie berichten weiter: »Wir wollen dem Lausitzer zeigen, wie schön er es vor der eigenen Haustür hat. Denn die Lausitz beherbergt eine weltweit einzigartige Anzahl von Landschaften mit UNESCO-Status, wie das Wasserwegnetz des UNESCO-Biosphärenreservats Spreewald, Seen als Zeugen der Eiszeit und der Bergbau- und Industriegeschichte im UNESCO-Global Geopark Muskauer Faltenbogen, eines der größten Teichgebiete Deutschlands im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft sowie die UNESCO-Welterbestätte Pückler Park Muskau.« Prof. Dr. Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, ist deshalb überzeugt, dass die vier Lausitzer UNESCO-Stätten gemeinsam mit der Domowina als Interessenvertretung der Sorben und Wenden im Rahmen des STARK-Bundesprogramms ihre Kräfte bündeln und so eine noch größere Wirkung entfalten können. »Dabei werden sämtliche Aktionen und Maßnahmen länderübergreifend umgesetzt und vom Land Brandenburg unterstützt. Wenn der Strukturwandel gelingen soll, müssen Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenfinden«, so die Präsidentin.

 

Zudem sind Bildungsangebote für eine nachhaltige Entwicklung geplant. Dazu zählen beispielsweise die Erstellung neuer Themenradtouren sowie die Konzeption verschiedener Bildungsangebote für Schulen, Bildungsreisende und Gästeführer. »Die UNESCO-Stätten sind ökologische und kulturelle Schätze und auf sächsischer wie auf brandenburgischer Seite ein wichtiger Faktor für eine nachhaltige Entwicklung im Strukturwandel. Sie schützen kulturelle Landschaften, bieten Möglichkeiten zur Wissensvermittlung und dienen als Erholungs- und Arbeitsraum für Forscher und Kreative«, betont Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. Das Projekt wird durch Bundesamt für Wirtschaft und Klimaschutz mit 807.240 Euro unterstützt, während das Land Brandenburg einen Eigenanteil von zehn Prozent trägt. Anja Boudon, Staatssekretärin im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, schaut optimistisch auf das Projekt und sagt: »UNESCO 5 hat das Potenzial, als Leuchtturm zu strahlen. Und das nicht nur national. Die Lausitz kann mit diesem Projekt ein hervorragendes Beispiel für eine zukunftsträchtige Zusammenarbeit präsentieren.«


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