Dany Dawid

Parktor nach 80 Jahren zurück in Branitz

Cottbus. Am Donnerstag wurde im Branitzer Park das aufwendig rekonstruierte Parktor an der Parkschmiede feierlich eingeweiht. Mit dieser Einweihung erhält der Branitzer Park in Cottbus seine größte und prachtvollste Toranlage zurück.

Das rekonstruierte Parktor in »Pücklerblau« an der Parkschmiede im Branitzer Park.

Das rekonstruierte Parktor in »Pücklerblau« an der Parkschmiede im Branitzer Park.

Bild: Dany Dawid

Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz (SFPM) übergab damit das Tor genau 80 Jahre nach seiner Kriegszerstörung und 170 Jahre nach Beginn des ursprünglichen Baus der Öffentlichkeit zurück. »Das historische Tor auf der Brücke an der Schmiedewiese war einst der bedeutendste Zugang zum Branitzer Innenpark. Es verband die Englische Allee im Außenpark mit dem sogenannten Approach, der repräsentativen Einfahrt zum Schloss Branitz. Errichtet ab 1855 nach Entwürfen des königlichen Architekten Ferdinand von Arnim und nach Vorgaben von Fürst Hermann von Pückler, war das gusseiserne Tor mit aufwendig vergoldeten Aufsätzen und sechs Zaunfeldern ein echter Blickfang. Im April 1945 wurde es durch einen Panzerschuss der Roten Armee zerstört. Das gusseiserne Gitter zerbrach in hunderte Einzelteile«, berichtet Dr. Stefan Körner, Vorstand der SFPM.
Und er erklärt weiter: »Nach Funden originaler Bauteile bei Grabungen begannen dann 2023 die Planungen zur Rekonstruktion. Die Umsetzung erfolgte durch das Architekturbüro Torhausarchitekten Cottbus, den Guss übernahm die Kunstgießerei Lauchhammer. Das Tor steht auf einer Brücke von Mattig & Lindner GmbH Forst. Ein tolles Zeichen der Zusammenarbeit « Auch die Umgebung des Tores wurde umfassend neugestaltet. Der historische Schmiedewiesengraben wurde revitalisiert und bietet nun Schutz bei Starkregen. Zeitgleich wurden Gräben aus DDR-Zeiten verfüllt und illegal entstandene Kleingärten an der südlichen Parkseite zurückgebaut. Ergänzt wird das Gesamtbild durch Neuanpflanzungen und die Wiederherstellung des 500 Meter langen Zauns entlang des Tores.
Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Tobias Dünow lobte das Projekt: »Die sanierte Parkschmiede mit dem rekonstruierten Tor macht einen bisher wenig bekannten Parkbereich wieder erlebbar. Das grüne Meisterwerk Branitz ist damit um eine Attraktion reicher.« Auch Eike Belle, Dezernentin für Soziales, Jugend, Bildung der Stadt Cottbus zeigte sich erfreut: »Mit dem wiederhergestellten Tor rückt ein lange vernachlässigter Bereich wieder ins Licht. Für die Stadt und die Menschen in Branitz ein großer Gewinn.«
Dr. Stefan Körner betonte zudem die symbolische Bedeutung: »80 Jahre nach der Zerstörung steht dieses Tor für das, was unser Staat durch die Förderung von Kunst und Kultur bewirken kann und für die Mahnung, das Erbe zu bewahren.«
Und alle sind sich einig: »Auch, wenn Tore sonst verschließen. Dieses Tor wird immer offen stehen.«
Die Gesamtkosten der Wiederherstellung belaufen sich auf rund 700.000 Euro. Finanziert wurde das Projekt im Rahmen des »Masterplans Branitz«, der auf einem Beschluss des Deutschen Bundestages basiert. Die Mittel stammen von der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Brandenburg sowie Sondermitteln der Stadt Cottbus.


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