

Die polizeilichen und staatsanwaltlichen Ermittlungen erstrecken sich auf insgesamt 49 Beschuldigte, die innerhalb von zwei Jahren im Zeitraum von 2013 bis Ende des Jahres 2014 zirka 550 Fahrräder, zwei Pkw und anderes Diebesgut gestohlen haben sollen, heißt es. Tatorte seien vornehmlich Cottbus sowie Städte und Gemeinden im Land Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gewesen. Dadurch soll ein Gesamtschaden von zirka 400.000 Euro entstanden sein. Der Wert aller Fahrräder liege bei etwa 360.000 Euro; weiterer Sachschaden entstand bei den Einbruchshandlungen. Die Ermittlungen hätten sich wegen des Umfangs besonders schwierig gestaltet. Insbesondere mussten mit Hilfe von technischen Maßnahmen wie der Telekommunikationsüberwachung, der akkustischen Innenraumüberwachung von zwei Pkw sowie dem Einsatz eines mit GPS präparierten sogenannten „Lockfahrrades“ und weiterer verdeckter Maßnahmen die Bandenstrukturen, Hintermänner in Polen und Vertriebswege festgestellt und durchdrungen werden. Da alle Tatverdächtigen aus Polen stammen, machte dies länderübergreifende Ermittlungen im Zusammenwirken mit polnischen Staatsanwälten und Polizeibeamten erforderlich, heißt es. Auch in Polen selbst seien gegen einzelne Tatverdächtige eigene Ermittlungen durchgeführt worden. Gegen neun Hauptverdächtige im Alter von 19 bis 42 Jahren werde in den nächsten Tagen Anklage zur großen Strafkammer des Landgerichts Cottbus erhoben werden. Sie werden in den ausgewählten Teilen beschuldigt, 47 Taten im wechselseitigen Zusammenwirken begangen und dabei 121 Fahrräder gestohlen sowie anderes Diebesgut erlangt zu haben, heißt es. Der Diebstahlsschaden dieser Anklage belaufe sich auf zirka 100.000 Euro. Zahlreiche weitere Anklagen gegen die anderen Verdächtigen sollen alsbald folgen.