Künftig weniger Hufeisengeklapper in der Bierstadt
Eine schöne, gut 150-jährige Tradition geht zu Ende: Ab 1. Juli 2021 werden die Gastronomen der Bierstadt Radeberg nicht mehr per schmuckem Pferdefuhrwerk mit frischem Radeberger Pilsner beliefert. Darauf verständigten sich die Radeberger Exportbierbrauerei und die in Wachau ansässige Firma Fahr- und Fuhrbetrieb Trepte, die seit 1994 diese besondere Art der Bierauslieferung für die Brauerei als Dienstleister realisierte. Die Fakten sprachen schon länger eine deutliche Sprache: Seit Jahren ist die Anzahl der Gastronomieobjekte in Radeberg rückläufig, Kapazität und Rhythmus der Bestellungen driften auseinander, die Notwendigkeit zur schnellen und punktgenauen Vor-Ort-Lieferung wächst, immer weniger Objektzufahrten sind für Kutschen geeignet. »Wenn man es aus rein ökonomischer Sicht betrachtet, hätte man vielleicht schon vor Jahren auf eine LKW-Belieferung umsteigen müssen«, sagt Brauerei-Geschäftsführer Axel Frech. Doch das Unternehmen pflegt bis heute einen besonderen Umgang mit Traditionen. Allerdings kamen zu den bereits länger anhaltenden Beobachtungen der Bierstadt-Gastronomie nun noch die pandemiebedingten Faktoren hinzu, die bereits seit gut über einem Jahr die Geschäfte der gesamten Braubranche massiv einschränken. In der Gesamtbetrachtung blieb leider nur die Konsequenz, den langjährigen Vertrag zwischen der Brauerei und der Firma Trepte zum 30. Juni zu beenden.