Unsere Aktion »Reporter auf Vereinsvisite“ geht weiter. Wieder berichten drei Vereine, wie es ihnen in den vergangenen Monaten ergangen ist. Diesmal dabei: Der Kultur- und Sportverein Georgewitz, die Eintracht aus Niesky und der Lückendorfer Förderverein.
Neue Bohlen für die Wanderbrücke
Beim Kultur- und Sportverein Georgewitz läuft das Vereinsleben langsam wieder an. Die Tischtennis- und die Dartsspieler wollen wieder regelmäßig an die Platte beziehungsweise vor die Scheibe gehen und der Verein hat Vereinsgelände und Gebäude kürzlich bei einem verspäteten Frühjahrsputz fit für den Sommer gemacht. Bei dem Arbeitseinsatz waren einige Vereinsmitglieder auch an anderer Stelle gefragt. „Wir haben die Wanderbrücke in die Georgewitzer Skala repariert“, erzählt der Vereinsvorsitzende Frank Woithe. Die war etwas in die Jahre gekommen. Also besorgte der Verein neue Bohlen und spendierte der kleinen Brücke eine neue Lauffläche.
In den kommenden Wochen sollen wieder erste Veranstaltungen stattfinden. Zum Beispiel ein Sonnwendfeuer und das Entenrennen, bei dem Kunststoffenten die Löbau hinunter schwimmen. „Das Rennen fand immer Ende Juli statt“, sagt Frank Woithe. Ob der Familienspaß dieses Jahr stattfinden wird, sei noch nicht ganz klar. Darüber müsse man im Verein noch sprechen. Aber er hoffe es. Im September hat der Verein außerdem ein Konzert mit dem Oberlausitzer Liedermacher KurtL geplant. Ein Lichtblick ist auch, dass es schon Vorbestellungen für die Vereinsräume gibt. Unter anderem soll dort im Sommer eine wegen Corona verschobene Hochzeit gefeiert werden.
Im vergangenen Jahr lief im Verein so gut wie nichts. Ein paar Vermietungen des Vereinsgebäudes, mehr war nicht. Kein Hexenbrennen, keine Fußballturniere, kein Entenrennen. Alles was der Verein sonst organisiert, um das kulturelle Leben im Ort zu erhalten, fiel aus. Das bekommt natürlich auch der Vereinskasse nicht gut. Denn Pacht und Versicherungen müssen trotzdem gezahlt werden. Noch sind aber einige Rücklagen (die eigentlich gemacht werden, um das Vereinsgebäude in Schuss zu halten) da.
Die Eintracht setzt auf den Nachwuchs
Vom Trainings- und Wettbewerbsstopp war auch die Eintracht aus Niesky betroffen. Trotzdem hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan. „Wir haben mit Unterstützung unserer Mitglieder, Sponsoren, der Stadt Niesky und vieler Helfer einiges auf der Sportstätte geschaffen“, sagt der Vereinsvorsitzende Toni Heide. Der neue Kunstrasenplatz ist fertig und das Funktionsgebäude hat einen Anbau bekommen. Außerdem wurden die Voraussetzungen für einen zusätzlichen Kleinfeldplatz geschaffen. Im sportlichen Bereich war die Situation schwieriger. „Meine Jungs konnten sich nur im Einzeltraining fit halten und Coaching war da nur per WhatsApp möglich. Zum Glück hat es Niemanden mit Corona erwischt“, sagt Paul Seifert, Trainer der 1. Männermannschaft. Inzwischen ist der Trainingsbetrieb wieder angelaufen. Es gelte alles logistisch einzutakten und das Hygienekonzept abzusichern. Man sei darauf aber gut vorbereite, so Toni Heide.
Mitgliederschwund hat die Eintracht nicht zu verzeichnen. „Trotz Corona haben wir kaum Mitglieder verloren, worüber wir sehr froh sind. Ohne sie hätten wir das Alles hier nicht stemmen können. Gleiches gilt für alle unsere Sponsoren, die mit Sicherheit selbst vor große Herausforderungen gestellt sind. Auch Ihnen gebührt ein großes Dankeschön“, sagt Toni Heide. Ein Dank des Vereins geht auch an Robert Koch, der als Spieler der 1. Männermannschaft viel Halt in schwierigen Situationen gegeben hat und als Trainer der A-Jugend-Mannschaft auf einem sehr guten Weg mit seinen Jungs war. Leider hat hier Corona ein Jahr Landesliga verhindert. »Der Verein wünscht ihm in jedem Falle viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben in der Zukunft«.
In der ersten Männermannschaft steht ein Umbruch an. „Es werden uns verdiente und individuell starke Spieler wie
Bogu Jablonski, Richard Hildebrand, Stefan Süß, Oliver Merkel, Tommy Klotke oder auch Oliver Hegewald verlassen. An dieser Stelle ein großes Danke an alle, denn es war eine Freude, diese Spieler für die Eintracht auflaufen zu sehen“, sagt Paul Seifert. Das eröffnet Chancen für andere Spieler, und zwar die aus „unserem Stall“, wie es der Trainer nennt. „Wir werden viele Spieler aus der alten A-Jugend integrieren, in die wir große Hoffnungen setzen“, so Seifert. Hinzu kommen 1, 2 neue Spieler aus der näheren Umgebung. Man wolle mit einer Mannschaft an den Start gehen, die die Region repräsentiert und wie in den letzten Jahren begonnen, für Durchlässigkeit aus dem eigenen Nachwuchs steht. „Hier wurde über Jahre super Arbeit federführend unter Sebastian Heyde geleistet und diese Früchte sollen jetzt geerntet werden“, sagt der Trainer. Und der Vereinsvorsitzende ergänz: „Mit Paul haben wir einen Trainer, der genau in unsere Philosophie passt. Er entwickelt junge Spieler und bereits in seinem ersten Jahr hat er gezeigt, dass das Konzept fruchtet.“
Für die neue Saison, die nach aktuellem Stand am14. und 15. August starten soll, wünscht man sich bei der Eintracht, von Corona-Unterbrechungen verschont zu bleiben, so dass die Jahnsportstätte wieder über die ganze Woche Trainings- und Spielbetrieb erlebt.
Förderverein blieb in der Spur
Der Lückendorfer Förderverein hatte trotz Corona in den vergangenen Monaten viel zu tun und für einige strahlende Gesichter gesorgt. Gegründet wurde der Verein, um das Dorfgemeinschaftshaus mit zu gestalten, wie der Vorsitzende Steffen Lange erzählt. Inzwischen übernimmt der Förderverein auch touristische Aufgaben. So zum Bespiel das Spuren der Loipen und den Betrieb des Skilifts am Johannisstein. Lift und Imbiss waren zwar coronabedingt vergangenen Winter außer Betrieb, die Loipen, Skiwanderwege und Pisten in und um Lückendorf hat der Verein aber trotzdem in Schuss gehalten. Kosten für Technik und Benzin übernimmt die Gemeinde, die Arbeit der Mitglieder geschieht ehrenamtlich. »Dafür haben wir wahnsinnig positives Feedback bekommen«, erzählt Steffen Lange. Viele Wintersportfans seien vor Corona regelmäßig ins Isergebirge gefahren, haben sich dann aber im vergangenen Winter eine Alternative in Deutschland suchen müssen. Dass es ihnen im Zittauer Gebirge gefallen hat, zeigt die Spendenbox des Vereins, die gut gefüllt war. »Ich möchte mich bei den vielen Spendern ganz herzlich bedanken«, sagt Steffen Lange.
Der Verein ist aber nicht nur für die Wintersportfans da. Er organisiert beispielweise auch das Kinderfest auf der Burg Oybin (in diesem Jahr am 6. Juni), das Burg- und Klosterfest Oybin (9. bis 11. Juli), Lindenfest und Silvesterparty in Lückendorf, den Weihnachtsmarkt in Oybin und den Lückendorfer Amateurbiathlon. Für letzteren war 2021 eigentlich eine Neuerung gedacht. „Wir konnten über ein Förderprogramm Biathlon-Lasergewehre anschaffen“, sagt Steffen Lange. Die sollten im Januar eigentlich zum ersten Mal unter Wettkampfbedingungen eingesetzt werden. Doch daraus wurde coronabedingt nichts, der Amateurbiathlon fand nicht statt.
Bei unserer ersten Vereinsvisite im Landkreis Görlitz sprachen wir mit dem
SSV Stahl Rietschen, dem Förderverein zur Erhaltung der Ev.-Luth. Kirche zu Walddorf und dem ASV Vorwärts Rothenburg.