Carola Zedler/kun

Netzwerktreffen der Bildungsexperten

Cottbus/Spree-Neiße. Zum zweiten Mal lud der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa zum Lausitzer Bildungsgipfel ein, einem Netzwerktreffen von Akteuren der Aus- und Weiterbildung.

Die Teilnehmer des 2. Lausitzer Bildungsgipfels.

Die Teilnehmer des 2. Lausitzer Bildungsgipfels.

Bild: Landkreis SPN

Am 14. November trafen sich Experten aus der Lausitz im OSZ II in Cottbus und tauschten sich über die aktuellen Trends und Veränderungen in Schulen und der Berufsausbildung aus. Die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels in der Region wurden in dieser Konferenz diskutiert mit dem Ziel, Fachkräfte zu gewinnen, auszubilden und in der Lausitz zu halten.

Einen Impulsvortrag hielt Prof. Dr. Stefan Zundel von der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg zum Thema »Demografie und Arbeitsmarkt in der Brandenburgischen Lausitz«.

Wie muss die Schule von morgen aussehen? Wie können berufsbildende Schulen gestärkt werden? Welche Forderungen stellt die »Generation Z« an dem Arbeitsmarkt? Welche Berufseinstiegsmöglichkeiten gibt es in der Strukturwandelregion? Werden die richtigen Berufe ausgebildet, wenn das Ziel eine grüne Energieproduktion in der Region sein soll? In einer Podiumsdiskussion tauschten sich Akteure von der Deutschen Bahn AG, der Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer Cottbus und weitere Teilnehmer aus dem Bildungsbereich in Arbeitsgruppen unter anderem zu diesen Themen aus.

Manuela Glühmann von der Industrie- und Handelskammer sieht den Königsweg vor allem in der dualen Ausbildung und in der Notwendigkeit, Unternehmen dabei zu unterstützen. Wichtig ist auch eine frühzeitige Berufsorientierung, die einheitlich und praxisnah an allen Schulen erfolgen sollte.

André Schellhase von der Handwerkskammer regt an, ein Stufenmodell aufzubauen, das bereits in der Kita beginnt. Unternehmensbesuche sollten schon im Vorschulalter dazugehören. Das Praxislernen in der Schule regt Kinder und Jugendliche an, sich frühzeitig zu orientieren.

Der Beauftragte für Strukturstärkung Kohleregionen der Deutschen Bahn AG, Thorsten Westphal, zeigte sich sehr dankbar für diesen Bildungsgipfel, der dazu zwingt, sich mit dem Fachkräftemangel auseinanderzusetzen. »Das Problem ist nur gemeinsam lösbar«, betont er. »Das neue Bahnbetriebswerk in Cottbus konnte die Anzahl seiner Auszubildenden in Kooperation mit der LEAG sehr schnell von zehn auf 100 erhöhen, doch es ist klar, dass künftig auch ein Zuzug notwendig wird.« Da die Anzahl derer, die sich in der Erstausbildung befinden nicht ausreicht, hat die Bahn auch mit Umschulungen im Elektrobereich begonnen. Weitere Bildungsgipfel seien notwendig für ein gemeinschaftlich abgestimmtes Vorgehen, meint der Vertreter der Deutschen Bahn AG.

Die Oberstufenzentren des Landkreises Spree-Neiße sind nicht nur für die Ausbildung, sondern auch für Umschulungen gut gerüstet und gehen neue Wege in Kooperation mit anderen Schulen in ganz Brandenburg.

Bei einem nächsten Bildungsgipfel sollten auch Jugendliche und Elternvertreter einbezogen werden.


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