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Kupferkonzern hält an Plänen fest

Spremberg. Wird das Kupferbergwerk in Spremberg nun zu einem öffentlichen Kraftakt zwischen Befürwortern und Gegnern?
Bei der Präsentation der Ergebnisse der ersten Versuchsbohrungen im Wald von Graustein im April 2010.

Bei der Präsentation der Ergebnisse der ersten Versuchsbohrungen im Wald von Graustein im April 2010.

Bild: Jost Schmidtchen

Der Kupferabbau rückt, so scheint es jedenfalls, in Spremberg wieder in den Fokus. Seit 2007 hat Minera S.A. mit dem Tochterunternehmen Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL) die Berechtigung für einen eventuellen Abbau des Flözes.

 

Widerstand nimmt zu

Dagegen formiert sich zunehmend Widerstand, wie aus einem »Kupferbrief« des Vereins »Natura Spremberg e.V.« jetzt hervorgeht. Er besteht aus einer Bürgerfachgruppe aus Mitarbeitenden mit langer Berufserfahrung und abgeschlossenen Ausbildungen in den Fachgebieten Wasserwirtschaft, Wasserbau, Bauingenieurwesen, Geologie, Elektroingenieurwesen, Vermessung, IT und im kaufmännischen Bereich.

Im »Kupferbrief« wird bemängelt, dass bisherige Informationsveranstaltungen von KSL zum Thema durch große Widersprüche, fehlende oder lückenhafte Daten und veraltete Gutachten gekennzeichnet waren.

Auch die Präsentation zum Raumordnungsverfahren im März 2023 änderte daran nichts. Ganz im Gegenteil: Selbst die Stadt Spremberg hat eine Standortverträglichkeit nicht bestätigt, die Gründe waren vielfach. Auch die sächsischen Behörden haben die Verbringung von Reststoffen aus dem Kupfererzbergbau in den Spreetaler See und den künftigen Nochtener See abgelehnt.

Nun hält KSL weiter am ursprünglichen Ziel fest, in circa zehn Jahren das Bergwerk zu erschließen. Der Grund ist eindeutig: Der Kupferpreis ist zurzeit auf über 10.000 US-Dollar gestiegen und der Kupferbedarf ist groß. Die Gewinne für KSL aus dem Spremberger Bergwerk würden ins Utopische steigen. KSL hat deshalb seine Planungen konkretisiert.

 

Hintergrund zum Kupferabbau

Die Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL) plant seit Jahren die Errichtung eines Kupferbergwerkes zur Gewinnung von Kupfererz. Vorgesehen ist ein untertägiger Abbau in einer Lagerstätte, die sich in einer Tiefe von 800 bis 1.500 Metern befindet und vom Nordwesten

Sprembergs nach Südosten bis zur sächsischen Gemeinde Schleife erstreckt.

Neben großen wirtschaftlichen Chancen für die Region, weckt dieses Projekt gleichzeitig Ängste und Befürchtungen. Als deutsche Tochter des Bergbauunternehmens Minera profitiert die Kupferschiefer Lausitz GmbH von mehr als 60 Jahren Erfahrung in der Exploration von Lagerstätten und dem Betrieb von Minen, Bergwerken und Hütten in Europa und Südamerika. Der Schwerpunkt von Minera liegt auf den Metallen Kupfer und Gold.

 

Informationen im Spreekino

Zum »Kupferbrief« findet am 11. Oktober, 17 Uhr, im Spreekino Spremberg eine öffentliche Veranstaltung statt. Thema ist zunächst der Blick auf den Wasserhaushalt der Lausitz durch den Kupferabbau. Weitere Veranstaltungsserien mit anderen Themen sind in Vorbereitung.


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