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Jetzt ist das Keltern im Muskauer Faltenbogen möglich

Jerischke. Das brandenburgische Agrarministerium hat das Weingut Wolfshügel als ELER-Projekt des Monats Oktober ausgezeichnet.
Themenfoto: Die Reben in Jerischke werden naturnah und ohne den Einsatz von Herbiziden bewirtschaftet.

Themenfoto: Die Reben in Jerischke werden naturnah und ohne den Einsatz von Herbiziden bewirtschaftet.

Bild: Pixabay

Wein aus Brandenburg expandiert kräftig. Mittlerweile gibt es im Land knapp 40 aktive Winzer, deren Weine überregional immer mehr Fans finden. Auch bei Familie Marbach sind in diesem Jahr die letzten Trauben geerntet, jetzt wird die erste Lese des Weinguts Wolfshügel in der neuen Weinkelterei verarbeitet. Der eigene Weinkeller mit angeschlossener Vinothek wurde mit ELER- und Landesmitteln in Höhe von 450.000 Euro gefördert und ist für das Brandenburger Agrarministerium das ELER-Projekt des Monats Oktober.

Vor 15 Jahren hat Familie Marbach in Jerischke mit dem Winzern begonnen. Seither entwickelt sich das Weingut Wolfshügel ständig weiter: Neue Tropfen sind in Planung und die passende Infrastruktur für die Verarbeitung wurde gerade fertig. Der Weinberg liegt am 15 bis 18 Prozent geneigten Südhang der Jerischker Endmoräne im Muskauer Faltenbogen.

 

Investition sorgt für mehr Unabhängigkeit

Bislang musste das Lesegut zur Verarbeitung nach Sachsen zum Weingut Schloss Proschwitz gebracht werden. Doch in diesem Jahr kann Hubert Marbach die Trauben des Jahrgangs 2023 erstmals im eigenen Weinkeller verarbeiten. Damit entstand die zweite Weinkelterei im Land Brandenburg. Verkostung und Verkauf sind in Kürze in der ebenfalls neu gebauten Vinothek möglich. Mit der Kelterei ist das Weingut nun unabhängig von Dritten und kann eigenständig über die Weinbereitung bestimmen. In Zukunft werden Weinverkostungen, Weinbergführungen und Firmenevents stattfinden. Der Weinanbau wurde hier einst von Zisterzienser-Mönchen begonnen und über 700 Jahre lang, wahrscheinlich bis ins 19. Jahrhunderts betrieben. Winzer Marbach nahm die Tradition 2008 wieder auf. Unterstützung hat er sich mit dem Weinküfermeister und Winzer Stefan Bönsch gesichert.

Die Gesamtausgaben für den Neubau der Weinkelterei mit Vinothek sowie die technische Ausstattung der Kelterei 2022 und 2023 betrugen 1.298.339 Euro. Die Zuwendung belief sich auf insgesamt 450.000 Euro, davon stammen aus ELER-Mitteln 337.500 Euro und aus Landesmitteln 112.500 Euro.


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