dda/pm/asl

Jahrgangsbeste Zimmerermeisterin

Die 20-Jährige Lois Unger aus Kerkwitz bei Guben wurde als Zimmerin im Betrieb ihres Vaters Jörg Unger ausgebildet. Nach drei Jahren beendete sie als beste Gesellin ihre Lehrzeit und startete danach gleich in die Weiterbildung zur Handwerksmeisterin.
408 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister sind am Freitagabend im Cottbuser Stadion der Freundschaft während des 30. »Tag des Meisters« der Handwerkskammer Cottbus (HWK) geehrt worden. Zu den Besten ihres Jahrgangs gehörte Zimmermeisterin Lois Unger (r.) vom väterlichen Betrieb Jörg Unger (l.) Zimmerei, Dachdeckerei, Tischlerei in Kerkwitz. Foto: Michael Helbig

408 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister sind am Freitagabend im Cottbuser Stadion der Freundschaft während des 30. »Tag des Meisters« der Handwerkskammer Cottbus (HWK) geehrt worden. Zu den Besten ihres Jahrgangs gehörte Zimmermeisterin Lois Unger (r.) vom väterlichen Betrieb Jörg Unger (l.) Zimmerei, Dachdeckerei, Tischlerei in Kerkwitz. Foto: Michael Helbig

Auch hier steht sie erneut an der Spitze und als beste Zimmerermeisterin auf der Bühne mit weiteren 205 Jungmeistern, die zum »Tag des Meisters« ihren Meisterbrief erhalten haben. Ein starker Wille, Kraft, Ausdauer und Konzentration zählen zu den Stärken von Lois Unger. So wundert es nicht, dass sie die Herausforderungen der vergangenen vier Jahre routiniert bewertet: »Wenn das Interesse da ist, schafft man die Aufgaben relativ entspannt. Ich habe im Unterricht mitgemacht und für Tests gelernt. Ansporn war mein Papa, ihm wollte ich zeigen, dass ich es noch besser kann.« Kritik übt sie indes am Gymnasium: »Die Schule drängt leider konsequent zum Abitur und anschließendem Studium. Mein Entschluss, lieber eine Ausbildung zu machen, stieß auf Unverständnis.« Ihr Leistungsvermögen schätzt die 20-Jährige hoch ein: »Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, klemme ich mich dahinter. Ich wurde nie bevorteilt, obwohl ich in der Lehre und Zimmerer Meisterausbildung das einzige Mädchen war. Im Gegenteil – ich musste zeigen, dass man als Frau genauso gut sein kann. Das war für mich ein zusätzlicher Ansporn«, berichtet Lois Unger. Mit dem hervorragenden Abschluss als Zimmerermeisterin ist Lois Unger mit ihren beruflichen Plänen noch lange nicht am Ende. »Ich bin jetzt einmal dabei, also geht es für mich im Dezember mit dem Dachdeckermeister weiter. Ich möchte später den Betrieb meines Vaters übernehmen und benötige dazu das Fachwissen«, so die engagierte Jungmeisterin. Als Ausgleich trainiert Lois Unger als Sportschützin im Verein PSV Guben. »Durch diesen Sport lernt man, sich viel besser zu konzentrieren und loszulassen. Natürlich nur bei regelmäßigem Training«, ergänzt sie lächelnd.

Hintergrund

In insgesamt 18 Handwerksberufen haben die 206 Meisterinnen und Meister ihren Abschluss erreicht. Am beliebtesten war das Gewerk Kraftfahrzeugtechniker (42), danach folgen u. a. die Elektrotechniker (28), Installateur und Heizungsbauer (19), Maler und Lackierer (17), Metallbauer (17), Straßenbauer (13), Dachdecker (10) Orthopädietechniker (10), Zimmerer (10), Maurer und Betonbauer (9), Fleischer (7).Dabei kommen die Absolventen nicht nur aus dem Kammerbezirk Cottbus, sondern auch aus den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen sowie aus Berlin.Seit 1990 haben über 7.800 Handwerker den Meistertitel in ihrem Gewerk im Kammerbezirk Cottbus erworben.


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