Detlef Bogott/kun

Frühjahrsprüfung erfolgreich bestanden

Spree-Neiße. Mitte März kamen Rettungshundestaffeln von Feuerwehr und Katastrophenschutz zusammen, um die Einsatzfähigkeit des Rettungshundeteams bestätigt zu bekommen. Dabei standen nicht die ehrenamtlichen Retter im Mittelpunkt, sondern der Hund selbst.

Am Abrissblock in Friedrichshain ist ein Trümmersuchhund während seiner Prüfung im Einsatz.

Am Abrissblock in Friedrichshain ist ein Trümmersuchhund während seiner Prüfung im Einsatz.

Bild: Detlef Bogott

Rettungshunde kommen immer dann zum Einsatz, wenn Mensch und Technik an ihre Grenzen stoßen. Doch bis die Hunde offiziell in den Einsatz dürfen, müssen sie eine Ausbildung und die dazugehörigen Prüfungen absolvieren. »Jeder Rettungshund und sein Hundeführer muss diese Prüfung erstmalig und danach alle 18 Monate bestehen«, betont Tom Frischke, Sanitäter der Rettungshundestaffel des Landkreises Spree-Neiße.

 

Herausforderungen der Rettungshunde-Ausbildung

Insgesamt traten zehn Rettungshunde mit ihren Hundeführern die Prüfung an. »Begonnen haben wir im Katastrophenschutzzentrum Landkreis Spree-Neiße, am Standort Forst«, so Frischke, »wo die Rettungshundeteams einen Grundgehorsam unter den wachsamen Augen der Prüfer laufen mussten.« Dazu zählt, den Hund eine längere Zeit abzulegen, »Fuß« zu laufen, Kommandos wie »Sitz, Steh und Platz« auszuführen und die Verträglichkeit unter Menschen, aber auch unter anderen Hunden zu prüfen.

Hat das alles gut geklappt, gab es schon eine Art Vorprüfung (RH1). Danach stand für die Vierbeiner ein kleiner Parcours an. Alleine der hatte es schon in sich. Denn der Hund darf sich nicht von einem hupenden Auto ablenken lassen und muss an einem Feuer vorbeilaufen.Auch das Schütteln einer Plane darf nicht ablenken. Während ein Regenschirm plötzlich aufgeht und ein Mensch stürzt, muss das Tier bei der Sache bleiben, um alle Kriterien zu erfüllen. Darauffolgend mussten die drei Trümmerhunde einen Geräteparcours von Wippe, Tunnel und Ähnlichen erfolgreich absolvieren.

 

Was die Rettungshunde am Prüfungstag noch leisten müssen

Gegen Mittag ging es dann nach Friedrichshain in ein Abrissgebäude. Dort mussten die drei Trümmersuchhunde ihre feine Nase einsetzen. Die Spürnasen von Hunden sind im Schnitt 40 Mal so effektiv als der Geruchssinn vom Menschen. Und das bewiesen sie dann auch, denn dann galt es in dem Abrisshaus vier Personen zu suchen. Nach dem Auffinden der Personen leistete der Hundeführer mit seinem Suchtrupphelfer Erste Hilfe und alarmierte über Funk die Rettungskräfte. Alle drei Trümmerteams bestanden ihre Prüfung.

Als nächstes ging es in den Wald, in der Nähe des Trümmergebietes. Der RH1-Prüfling musste dort eine freiliegende Person suchen und bestand die Prüfung. Darauffolgend stellten die sechs Flächenteams in einem Suchgebiet von 1.000 x 150 m ihr Können unter Beweis. Rettungshund, Rettungshundeführer und Suchtrupphelfer hatten nun zwei vermisste Personen zu suchen. Dazu musste man die Orientierung im Wald behalten und nach Auffinden der Person den aktuellen Standort über Digitalfunk bekanntgeben und schließlich Erste Hilfe leisten.

»Hier bestanden drei Hunde ihre Prüfung, ein Hund ist leider aufgrund einer Erkrankung nicht weiter angetreten«, so Tom Frischke. Nach der Abschlussbesprechung ging es dann nach einem langen und harten Prüfungstag für Prüfer und Teams nach Hause und man kann auf neue Hunde im Einsatzfall zurückgreifen.


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